«Ich bin auch etwas müde geworden»

Neubau, Herzzentrum, Ambulatorium am Flughafen – Rita Ziegler blickt auf acht bewegte Jahre als Direktorin des USZ zurück. In einem Interview zieht sie Bilanz.

, 15. April 2016 um 07:00
image
Wie sieht Ihre Zukunft aus? – so fragt der «Tages-Anzeiger» im Interview mit Rita Ziegler. Sie wolle jetzt vor allem mehr Zeit für mich haben, so die Direktorin des Universitätsspitals Zürich kurz nach ihrem letzten Arbeitstag: «Unispital-Direktorin zu sein, ist eine sehr anspruchsvolle, kräftezehrende Aufgabe, und ich bin auch etwas müde geworden.» 
Es gebe allerdings eine Organisation, die ihr am Herzen liege und die sie weiterhin präsidieren werde – den Verband der universitären Medizin. Sie habe, so Rita Ziegler, die Organisation vor einem Jahr mitgegründet, weil sie es unerträglich fand, wie sich die Unispitäler konkurrenzierten oder wie sie sich wegen der Zuteilung von hoch spezialisierten Eingriffen stritten, vorab der Herztransplantationen. «Heute hat sich die Situation zum Glück entspannt».

«Wir genossen früher wenig Vertrauen»

Auch mit anderen Spitälern suche das USZ vermehrt die Zusammenarbeit, erwähnt Ziegler weiter. Dies sei aber vor allem ein Verdienst des ärztlichen Direktors Jürg Hodler. «Wir genossen früher wenig Vertrauen vonseiten der umliegenden Spitäler.»
Im Fokus ihres Wirkens als USZ-Direktorin stand für sie der Neubau, der bis heute noch nicht gestartet ist und sich in den vergangenen Jahren als komplexer Projekt mit zahlreichen Verästelungen entpuppt hat.

Einzelzimmer für Allgemeinversicherte

Ein erstes Etappenziel mit Einzelzimmern für allgemeinversicherte Patienten sei in rund zehn Jahren umgesetzt, erwähnt Rita Ziegler. Im Verdrängungsmarkt der Spitallandschaft der Stadt Zürich seien schon Erfolge erzielt worden oder noch immer angestrebt; beispielsweise der Prozess der einheitlichen Kommunikation, aber auch die verbesserte Vernetzug und Anerkennung im Bereich des Zuweiser-Engagements.
Mit der heutigen Lösung des universitären Herzzentrums am Universitätsspital Zürich und der Allianz Herzchirurgie mit dem Stadtspital Triemli ist Rita Ziegler zufrieden.

Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Zürcher Krankenhäuser und Versicherer haben sich geeinigt

Nun ist ein jahrelanger Streit beendet: Die Zürcher Spitäler vereinbaren mit Helsana, Sanitas und KPT einen Taxpunktwert von 93 Rappen - ein Kompromiss.

image

Balgrist-Team behandelt im Spital Männedorf

Das Spital Männedorf hat eine neue Klinik für Orthopädie und Traumatologie. Das Team kommt vom Balgrist.

image

Solothurner Spitäler: Bericht zu CEO-Lohn bleibt vorerst geheim

Noch ist unklar, ob Zusatzzahlungen an den Ex-Chef der Solothurner Spitäler rechtens waren. Der Bericht dazu ist da - aber nicht öffentlich.

image

Kispi wegen «Riesenfete» kritisiert – doch die Köche arbeiten gratis

Das überschuldete Kinderspital Zürich feiere seinen Neubau mit einem Michelin-Sternkoch, schreibt ein Online-Medium provokativ.

image

Weitere Umstrukturierung bei Hirslanden – Thomas Bührer in die Konzernleitung

Die Spitalgruppe schafft intern eine neue «Region Mittelland». Damit sollen die Versorgerregionen auch näher an der Konzernleitung sein.

image

«Architektur kann zu Heilung beitragen»

Das neue Kinderspital Zürich wurde heute eingeweiht. Am 2. November nimmt es seinen Betrieb am neuen Standort auf.

Vom gleichen Autor

image

Katar sucht 4000 Fachpersonen aus der Gesundheitsbranche

Die Gesundheits-Strategie 2022 des Emirats will die medizinische Versorgung massiv abbauen. Der Wüstenstaat will 4000 Fachpersonen aus aller Welt rekrutieren.

image

Swiss Medtech Award: Das sind die drei Finalisten

Drei Unternehmen zeigen den State of the Art: Es geht um präzisere Tumor-Operationen, um Trainingshilfen für Schlaganfall-Patienten – und um Operationen in den Tiefen des Auges.

image

«Beeindruckend hoch»: Jeder dritte Arzt steigt aus

Neue Daten machen es offensichtlich: Die Gesundheitsbranche kann ihr Personal nur schlecht halten. Viele steigen aus. Und die meisten wechseln dann den Beruf und die Branche.