Ab sofort erhalten Angestellte der Kliniken und Ärztezentren von Swiss Medical Network (SMN) vier Wochen Ferien, wenn sie Väter werden. Voraussetzung ist, dass sie bereits mindestens zwei Jahre bei SMN gearbeitet haben. Die Ferientage können sie innerhalb von sechs Monaten nach der Geburt ihres Kindes an einem Stück oder nach Belieben aufgeteilt beziehen. Die Regelung gilt auch für Adoptionen.
Nur zwei freie Tage sind für Ruth Metzler zu wenig
«Es reicht nicht, dass die neuen Väter bei der Geburt ihres Kindes oder bei einer Adoption nur ein oder zwei Tage frei erhalten. Die Erweiterung einer Familie ist eine grosse Veränderung, an der beide Elternteile beteiligt sind. Beide müssen neben den emotionalen Aspekten auch ihr Privat- und Berufsleben ausgewogen und harmonisch gestalten», sagt die ehemalige Bundesrätin Ruth Metzler, Mitglied des SMN-Verwaltungsrates gemäss einer Medienmitteilung der Privatklinikgruppe.
Männer sollen mehr helfen - damit Frauen nach der Geburt weiterarbeiten können
SMN will mit dem Vaterschaftsurlaub seine Mitarbeitenden dazu ermutigen, die familiären Aufgaben aufzuteilen – in der Hoffnung, dass Frauen nach der Geburt eines Kindes eher weiterarbeiten. «Wir geben jungen Familien organisatorische Flexibilität. Aber wir glauben, dass ein auf nationaler Ebene eingeführter echter Elternurlaub viel effektiver sein wird, und wir möchten, dass dies geschieht», erklärt Antoine Hubert, der Verwaltungsratsdelegierte der Gruppe in der Medienmitteilung.
Jetzt grosszügig, vorher geizig
Bisher gehörte SMN beim Vaterschaftsurlaub zu den Schlusslichtern. Zum Teil erhielten männliche Angestellte nur gerade einen Tag frei, wenn sie frisch Väter geworden waren. Die meisten Spitäler in der Schweiz bieten zwischen zwei und zehn Tagen Ferien für Väter. Weit verbreitet sind fünf Tage, so etwa am Unispital Zürich oder am CHUV in Lausanne. Manche Kantone, darunter Bern, gewähren zehn Tage. Hingegen gibt es in den Solothurner Spitälern für junge Väter nur gerade zwei Tage frei, wie
Medinside bereits berichtete.