Pfizer/Biontech: Swissmedic bewilligt neue Lagerung

Der Covid-19 Impfstoff des amerikanisch-deutschen Herstellers muss ab sofort nicht mehr dauerhaft in Spezialgefrierschränken gelagert werden.

, 30. März 2021 um 11:42
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Der Covid-19 Impfstoff muss ab sofort nicht mehr dauerhaft in Spezialgefrierschränken gelagert werden, teilt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit. Dank einfacherer Handhabung könne der Pfizer/Biontech-Impfstoff Comirnaty nun auch ausserhalb von Impfzentren verabreicht werden.
Grundlage für diesen Entscheid sind die neu eingereichten und von Swissmedic überprüften Stabilitätsdaten. Diese sollen belegen, dass die Qualität bis zu zwei Wochen lang auch bei Tiefkühltemperaturen zwischen minus 25 und minus 15 Grad Celsius gewährleistet ist. Mit der Genehmigung des Gesuchs zur Qualitätsänderung und der Anpassung der Arzneimittelinformation müssen die Durchstechflasche nicht mehr wie bis anhin - bei Tiefsttemperaturen zwischen minus 90 und minus 60 Grad Celsius gelagert werden.

Impfgeschwindigkeit soll erhöht werden

Damit kann das Vakzin in der Schweiz auch in Gesundheitszentren, Arztpraxen oder Apotheken eingesetzt werden. Das BAG geht davon aus, dass die grössere Flexibilität bei der Verteilung, Lagerung und Verabreichung des Impfstoffs dazu beitragen kann, die Impfgeschwindigkeit in der Schweiz zu erhöhen.
Die Langzeitlagerung (bis zu sechs Monate) muss allerdings weiterhin bei Tiefst-Temperaturen erfolgen, neu ist aber eine zweiwöchige Aufbewahrung im Gefrierschrank zugelassen. Dies entlastet die Impfzentren, indem die Durchstechflaschen einfacher verteilt und ab sofort auch einfacher in Gesundheitszentren, Arztpraxen oder Apotheken mit handelsüblichen pharmazeutischen Gefrierschränken eingesetzt werden können, heisst es weiter im Communiqué.

Neue Empfehlung für Impfdosen-Dosentransport

Wie der stellvertretende Swissmedic-Direktor Philippe Girard zitiert wird, kommt diese Erweiterung der Zulassung zu einem wichtigen Zeitpunkt: «Mit den neuen Lagerbedingungen kann der Impfstoff einfacher verteilt werden. Zudem schaffen wir die Möglichkeit von neuen Impfstellen, weil die Kühlung nicht mehr mit Tiefsttemperaturen erfolgen muss».
Bisher wurde empfohlen, bereits verdünnten Impfstoff nicht zwischen Einrichtungen zu transportieren. Ab sofort können Impfdosen bereits in den Impfzentren für den Transport vorbereitet und vorsichtig zum Verabreichungsort transportiert werden. Voraussetzung dafür ist die sichere Verpackung. Vor der Verwendung kann der ungeöffnete Impfstoff aufgetaut weiterhin bis zu fünf Tage bei zwei bis acht Grad Celsius aufbewahrt werden. Verdünnter Impfstoff ist maximal sechs Stunden bei zwei bis 30 Grad Celsius haltbar.
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