Paraplegiker-Zentrum will mit Virtual Reality neues Personal gewinnen

Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) wird modernisiert und erweitert. Um die notwendigen Fachkräfte anzusprechen, setzt es auf einen Kinobus mit Rollstuhl-Challenge und Virtual Reality.

, 2. Mai 2017 um 06:46
image
  • paraplegiker-zentrum
  • fachkräftemangel
  • arbeitswelt
  • reha
Im kleinsten Kino der Welt - es hat einen Platz - sitzt der Besucher in einem Rollstuhl, trägt eine Virtual-Reality-Brille und sieht die Welt durch die Augen eines Querschnittgelähmten: Vom Rega-Transfer in die Notaufnahme des Schweizer Paraplegiker-Zentrums (SPZ) auf den Operationstisch, in die Intensivstation durch die Rehabilitation bis zum Leben danach. Der Rollstuhl bewegt sich, der Besucher fährt und fühlt mit. 
image
Der zum Kinobus umfunktionierte SPZ-Lieferwagen (Bild: PD)

«Macht Sinn»

Die Rollstuhl-Challenge ist das Kernstück einer neuen Human Resources-Kampagne. HR-Chef Andreas Korner dazu: «Mit unserer Kampagne wollen wir Menschen für das Thema Querschnittlähmung sensibilisieren und so neue Fachkräfte gewinnen.» Gleichzeitig stehe der Film für das HR-Versprechen: «Macht Sinn - ein Job in der Schweizer Paraplegiker-Gruppe». 
Hauptakteur im Film ist Nicolas Hausammann, Querschnittgelähmter und Mitarbeiter der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung. Als Kinosessel dient ein umgebauter Rollstuhl, der sich dank neuester Simulationstechnologie dem Filmgeschehen entsprechend bewegt. 

Kinobus fährt durch die Schweiz

Präsentiert wird der Film im Kinobus, einem frisch eingekleideten Lieferwagen des SPZ. Ist der Bus nicht on Tour, kann die Rollstuhl-Challenge im SPZ in Nottwil besucht werden. 
Der Film dauert dreieinhalb Minuten, die Teilnahme ist kostenlos. Absolventen der Rollstuhl-Challenge erhalten als Erinnerung eine Postkarte. Die Idee ist, dass sie sie an eine geeignete Fachkraft weiterleiten und so die Rekrutierung des SPZ unterstützen. 

  • Mehr zu Kinobus und Rollstuhl-Challenge
  • Zum Trailer

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Ein Name für alle Rehakliniken: Klinikgruppe Valens

Zwei Jahre nach der Fusion schliesst die grösste Schweizer Reha-Gruppe ihren Markenprozess ab. Unter der Dachmarke Valens erhalten alle Standorte ein einheitliches Gesicht.

image

Lohnangabe: Einzig das Kispi bricht das Tabu

Schon in der Stellenausschreibung steht das Gehalt: So viel Transparenz geht den meisten Spitälern zu weit. Warum eigentlich?

image

Raus aus der Chirurgie, rein in die Privatwirtschaft

«Aufwand und Ertrag stimmen in der Chirurgie nicht», sagt der ehemalige Chirurg Mathias Siegfried. Er zog die Reissleine und wechselte in die Privatwirtschaft.

image

«Nulltoleranz» gegenüber Aggressionen am Spital Wallis

68 Prozent mehr Fälle von asozialem Verhalten in zwei Jahren – Eine neue Richtlinie und eine Sensibilisierungskampagne sollen künftig das Personal vor Übergriffen durch Patienten und Angehörige schützen.

image

Frühpensionierung? Nicht mit uns.

Mitten im Medizinermangel bietet eine grosse deutsche Erhebung ein überraschendes Bild: Nur sehr wenige Ärztinnen und Ärzte streben einen frühen Ruhestand an. Viele möchten bis in die späten Sechziger oder gar Siebziger tätig sein – mit Leidenschaft.

image

Chirurgin oder Mutter? Wenn Karriere und Kinderwunsch kollidieren

Lange Arbeitszeiten, starrer Ausbildungsweg, kaum Spielraum für Teilzeit: Junge Chirurginnen verschieben oft ihre Mutterschaft. Das hat Konsequenzen – auch fürs Fachgebiet.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.