Paracelsus-Spital steckt sich ambitionierte Gewinnziele

Das Paracelsus-Spital muss das Ergebnis um sechs Millionen Franken verbessern, um damit längerfristig überleben zu können.

, 2. Juni 2016 um 08:32
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Das letzte Jahr hat das Paracelsus-Spital in Richterswil mit einem Defizit von 2,1 Millionen Franken abgeschlossen. Der Umsatz lag bei 40 Millionen Franken. Jetzt muss das angeschlagene Spital sparen, um wieder auf den richtigen Pfad zu kommen. Dies ist einem heutigen NZZ-Artikel zu nehmen.
«Wir müssen unser Ergebnis um sechs Millionen Franken verbessern», kommentiert Verwaltungsratsmitglied Jürgen Robe in der «Neuen Zürcher Zeitung». Etwa vier Millionen Gewinn im Jahr brauche das Spital, um Investitionen tragen und damit längerfristig überleben zu können. 
«Wir sind überzeugt, dass wir es schaffen werden», sagt Robe. Immerhin hätten im laufenden Jahr die Patientenzahlen bereits um 13 Prozent zugenommen. Falls man aber den angepeilten Gewinn auch in Zukunft verfehle, werde man sich überlegen müssen, gewisse Leistungen abzugeben.

Entlassungen und Kulturwandel

Das Paracelsus-Spital steckt seit längerem in Schwierigkeiten. So musste die Geschäftsleitung bereits Kündigungen aussprechen. Als man realisiert habe, dass sich die Patientenzahlen schlechter entwickelten, habe man sofort die Notbremse gezogen und auch Kündigungen ausgesprochen, so Spitaldirektor Jens Weber im Bericht der NZZ.
Neben der Effizienzsteigerung will die Spitalführung die bestehenden medizinischen Schwerpunkte weiter stärken, die in der Gynäkologie/Geburtshilfe, der Onkologie, der inneren Medizin und der Chirurgie liegen. Dabei biete man zur Schulmedizin immer auch komplementärmedizinische Behandlungen an, sagt Verwaltungsratsmitglied Jürgen Robe. Der Fokus soll künftig aber nicht mehr so stark auf der Anthroposophie liegen. Dieser Kulturwandel sei ein zweiter Grund, weshalb es zu Kündigungen kam.
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