Neue Emojis für die Wissenschaft

Laborkittel, Reagenzglas, Mikrobe: Nun bekommen auch Wissenschaftler eigene Emojis. Die Gestaltung des DNA-Symbols sorgt allerdings weitherum für Ärger.

, 20. Februar 2018 um 15:47
image
  • trends
  • arbeitswelt
Ab Sommer 2018 ist die virtuelle Welt um 157 Emojis reicher - also jene Symbole, mit denen sich in Textnachrichten auch Emotionen ausdrücken lassen. Erstmals findet sich auch ein Set von Wissenschaftssymbolen wie eine Petrischale, ein Reagenzglas, ein Laborkittel, eine Mikrobe und ein DNA-Strang unter den Bildzeichen. Doch ausgerechnet die Darstellung des Erbmaterials sorgt nun für Wirbel in Wissenschaftskreisen. 

Links- oder rechtsherum?

Das Unicode-Konsortium, das sich um Pflege und Erweiterung der Emojis kümmert, schlägt ein offenbar nicht korrekt dargestelltes Bildzeichen für die DNA vor: Die leiterartige Form des Moleküls dreht sich nach links, was nicht üblich ist. 
Zwar gibt eine nach links drehende Doppelhelix in der Natur, aber sie kommt nur selten vor. Der Ursprung des Lebens entstand aus der sich nach rechts drehenden DNA, die viel häufiger vorkommt. Auf Twitter häuften sich Kommentare frustrierter Wissenschaftler. Sie können sich damit trösten, dass die Emojis bis zur definitiven Freigabe noch überarbeitet werden.
Das mit Abstand am meisten genutzte Emoji ist der Smiley, der vor Lachen Freudentränen weint. Im Lauf der Jahre wuchs das Sortiment laufend um Symbole wie Herzen, Roboter, Sportler und diverse Berufe, darunter auch medizinische. Erstmals tauchten sie 1999 auf japanischen Mobiltelefonen auf, später wurden sie dann für verschiedene Betriebssysteme standardisiert. 
Zu den neuen Symbolen gehören unter anderem ein Gesicht mit vier Herzen, ein Partygesicht, verschiedene Haarfarben und eine Mücke. Mit den neuen Bildzeichen wird die Auswahl auf 2'823 Stück erweitert. Bei den neuen 157 Bildchen gibt es nur 77 verschiedene Sujets. Bei den restlichen handelt es sich um unterschiedliche Haut- und Haartöne, die ebenfalls einzeln gezählt werden.
  • Alle Emojis: emojipedia.org
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Temporär-Stopp: Einigkeit ist Sache des Einzelnen

Im Februar setzten die Zürcher Spitäler ein starkes Signal: Gemeinsam verzichte man künftig auf Temporär-Pflegepersonal, so die Botschaft ihres Verbands VZK. Nun wurde die Mitteilung zurückgezogen – womöglich aus juristischer Vorsicht.

image

So geht Weltklasse-Werbung im Gesundheitswesen

Am Festival von Cannes wurden wieder internationale Top-Kampagnen gekürt. Hier eine Auswahl an starker Werbung aus dem Gesundheitsbereich.

image

Gewerkschaften mobilisieren in Freiburg – auch das Pflegepersonal

Rund 2'500 Personen demonstrierten gegen ein Programm zur Sanierung der Freiburger Kantonsfinanzen.

image

Köpfe, Konzepte, KI: Das HR Forum HealthCare 2025

Beim HR Forum HealthCare 2025 erwarten Sie spannende Einblicke zu modernen Arbeitsformen im Gesundheitwesen – mit namhaften Referierenden und anregendem Networking.

image

US-Fernsehen rückt Schweizer Neuro-Forschung ins Rampenlicht

Mit Hirn- und Rückenmarkimplantaten verschafft ein Team von EPFL und CHUV Querschnittgelähmten etwas Bewegungsfreiheit und viel Hoffnung: Jocelyne Bloch und Grégoire Courtine erregen damit zunehmend internationales Aufsehen.

image

Lebendige Hautmodelle aus dem 3D-Drucker

Die Empa entwickelt eine 3D-gedruckte Haut aus Fischgelatine: Das Hydrogel eröffnet neue Möglichkeiten für die Erforschung und Behandlung von Hautkrankheiten.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.