Ab Sommer 2018 ist die virtuelle Welt um 157 Emojis reicher - also jene Symbole, mit denen sich in Textnachrichten auch Emotionen ausdrücken lassen. Erstmals findet sich auch ein Set von Wissenschaftssymbolen wie eine Petrischale, ein Reagenzglas, ein Laborkittel, eine Mikrobe und ein DNA-Strang unter den Bildzeichen. Doch ausgerechnet die Darstellung des Erbmaterials sorgt nun für Wirbel in Wissenschaftskreisen.
Links- oder rechtsherum?
Das Unicode-Konsortium, das sich um Pflege und Erweiterung der Emojis kümmert, schlägt ein offenbar nicht korrekt dargestelltes Bildzeichen für die DNA vor: Die leiterartige Form des Moleküls dreht sich nach links, was nicht üblich ist.
Zwar gibt eine nach links drehende Doppelhelix in der Natur, aber sie kommt nur selten vor. Der Ursprung des Lebens entstand aus der sich nach rechts drehenden DNA, die viel häufiger vorkommt. Auf Twitter häuften sich Kommentare frustrierter Wissenschaftler. Sie können sich damit trösten, dass die Emojis bis zur definitiven Freigabe noch überarbeitet werden.
Das mit Abstand am meisten genutzte Emoji ist der Smiley, der vor Lachen Freudentränen weint. Im Lauf der Jahre wuchs das Sortiment laufend um Symbole wie Herzen, Roboter, Sportler und diverse Berufe, darunter auch medizinische. Erstmals tauchten sie 1999 auf japanischen Mobiltelefonen auf, später wurden sie dann für verschiedene Betriebssysteme standardisiert.
Zu den neuen Symbolen gehören unter anderem ein Gesicht mit vier Herzen, ein Partygesicht, verschiedene Haarfarben und eine Mücke. Mit den neuen Bildzeichen wird die Auswahl auf 2'823 Stück erweitert. Bei den neuen 157 Bildchen gibt es nur 77 verschiedene Sujets. Bei den restlichen handelt es sich um unterschiedliche Haut- und Haartöne, die ebenfalls einzeln gezählt werden.