Luks Wolhusen: Jetzt redet der Kantonsrat mit

Hinter den Kulissen des Spitals Wolhusen brodelt es. Weil das Vertrauen in den Spitalrat und die Spitalleitung fehlt, redet der Kantonsrat beim Leistungsangebot jetzt mit.

, 17. Mai 2022 um 15:22
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Während um den Standort des Luzerner Kantonsspitals (Luks) Sursee gerätselt wird, sind die Arbeiten am Luks Wolhusen bereits im Gang.  Dieser Neubau gibt im Kanton Luzern zu reden. Grund ist der befürchtete Leistungsabbau vor allem im Bereich der Intensivmedizin. Heute Dienstag hat sich der Kantonsrat ausführlich mit dem Thema beschäftigt. Auf dem Tisch lagen fünf dringlich eingereichte Vorstösse. «Knapp zweieinhalb Stunden dauerte die teils hitzig geführte Debatte», schreibt die «Luzerner Zeitung».
Im Zentrum der Diskussionen stand die Frage, ob die Leistungen der Grundversorgung im Gesundheitsgesetz festgeschrieben werden sollen, oder nicht. SVP-Kantonsrat Bernhard Steiner hatte dazu bereits vor einem Jahr eine Motion eingereicht. 
In ihrer gemeinsamen Motion verlangten die SP und die Mitte, dass dem Parlament künftig das Leistungsangebot des Spitals Wolhusen zur Genehmigung vorgelegt werden muss. Im Gegensatz zum Vorstoss von Steiner brauche es dazu keine Volksabstimmung, die mehrere Jahre in Anspruch nehme. 
Der Kantonsrat hiess die SP- und Mitte-Motion mit 80 Ja- zu 32 Nein-Stimmen gut. Doch auch die Motion von Steiner wurde überwiesen. Mit den Überweisungen soll der Grundstein gelegt werden, anstelle von parteipolitischem Hickhack, Lösungen für die verfahrene Situation zu erarbeiten. 

Ausjassen am runden Tisch

Wie die «Luzerner Zeitung» weiter festhält, waren das mangelnde Vertrauen in die Regierung, den Spitalrat und die Spitalleitung ein wiederkehrendes Thema in den insgesamt 29 Voten. 
Trotzdem wollte die Parlamentsmehrheit nicht, dass das Leistungsangebot fix im Gesetz festgeschrieben wird. Zu starr und unflexibel sei dies in einem sich schnell verändernden Gesundheitsumfeld, wird FDP Kantonsrat Maurus Zeier aus Luzern zitiert. 
Einstimmig gut hiess das Parlament ein dringlich eingereichtes Postulat von SP-Vizefraktionspräsidentin Anja Meier, Willisau. Wie es mit dem medizinischen Angebot in Wolhusen weitergeht, wird deshalb künftig an einem runden Tisch bestimmt. 
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