Basler Privatspitäler sorgen sich vor neuem Spitalriesen

Vor der Fusion des Basler Unispitals und des Kantonsspitals Baselland stellen 14 Privatspitäler der Region Forderungen: Sie verlangen «gleich lange Spiesse».

, 8. Juni 2017 um 08:45
image
Die marktbeherrschende Stellung durch den Zusammenschluss zwischen dem Universitätsspital Basel (USB) und dem Kantonsspital Baselland (KSBL) sei unproblematisch, wenn sie nicht missbräuchlich angewendet werde. Dies schreiben 14 Privatspitälern aus beiden Kantonen in einer gemeinsamen Mitteilung.
Die Regierungen müssten deshalb «das Prinzip der gleichlangen Spiesse» einhalten. Die Privatspitäler fordern zudem eine frühzeitige Einbindung und Transparenz bei der Versorgungsplanung und -steuerung. Für die gleichen Leistungen sollten schliesslich die gleichen Preise ausgehandelt werden, schreiben die Privatspitäler weiter.

Kanton mit mehreren Hüten

Eine weitere Befürchtung: Die Regierungen könnten ihre Doppelfunktion als Eigner der öffentlichen Spitäler und gleichzeitig Regulator nutzen und die Patientenströme zugunsten der neuen Spitalgruppe steuern.
Die Privatspitäler kritisieren darüber hinaus, dass wettbewerbliche Strukturen bei den gemeinwirtschaftlichen Leistungen fehlten. Als Beispiel wird die Seelsorge genannt: Diese finanziere der Kanton Basel-Stadt den eigenen Spitälern. Den privaten Institutionen werde dies verunmöglicht.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Stadtspital Zürich legt IT, Beschaffung und Betrieb zusammen

In der Folge gibt es auch zwei neue Mitglieder der Spitalleitung.

image

Psychiatrie-Zentrum Engadin / Südbünden zieht ins Spital Samedan

Die heutigen PDGR-Standorte in Samedan und St. Moritz werden aufgelöst.

image

Spital Samedan prüft Zusammenschluss mit Kantonsspital Graubünden

Die Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin untersucht zwei strategische Wege in eine nachhaltige Zukunft.

image

Kantonsspital Aarau: Mehr Betten im Neubau

Wegen einer «unverändert hohen Patientennachfrage» plant das KSA nun doch mehr Betten.

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.