Kostenanstieg ist gebremst

Im kommenden Jahr dürften die Prämien stabil bleiben - oder gar sinken. Einer der Hauptgründe: Der umstrittene Prämieneingriff des Bundesrats.

, 2. September 2019 um 09:11
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Der Prämienanstieg ist vorerst gebremst. Wie die «NZZ am Sonntag» berichtet, vermelden mehrere Kassen positive Prognosen für 2020. Der Helsana-CEO Daniel Schmutz sagt im Interview gar,  dass er davon ausgehe, dass die Helsana-Prämien im Schnitt sänken - und eine Mehrheit weniger bezahlen müsse als 2019. Im Vorjahr betrug der durchschnittliche Prämienauschlag noch 1,2 Prozent.
Auch die CSS rechnet mit einer Prämienerhöhung von unter 1,5 Prozent. Je nach Wohnregion käme es voraussichtlich  zu Senkungen oder Nullrunden. Die Groupe Mutuel sprach gegenüber der NZZaS von einem eher positiver Prämientrend und die Sanitas meldet, dass die Prämien für die Meisten stabil blieben.  
Santésuisse wird in der NZZaS wie folgt zitiert: «Die Prämieneinnahmen sind voraussichtlich noch genug hoch, um die Kostensteigerungen abzufedern». Bei Santésuisse geht man aber von künftigen Kostensteigerungen aus. Einzelne Krankenversicherungen sind dagegen optimistischer. Als Grund dafür wird in erster Linie der Tarifeingriff des Bundesrates genannt. 
Helsana-CEO Schmutz sagt, es sei zu früh, von einer Trendwende zu sprechen. Man habe aber zweifellos Fortschritte gemacht. Prämienaufschläge von sechs oder gar zehn Prozent schliesst er für die Zukunft aus.

Den Ärzten auf die Finger schauen 

Zur positiven Nullrunde bei den Prämien trägt gemäss den Kassen auch die Prämisse Ambulant vor Stationär sowie guten Anlageergebnisse aus im Jahr 2018 bei. Ebenso eine eine bessere Kontrolle der Leistungsabrechnungen  der Ärzte. Dadurch seien Einsparungen von ein bis zwei Prozent der Gesamtkosten möglich geworden, sagt Schmutz von der Helsana dazu.
Die definitiven Prämien für 2020  im Grundversicherungsbereich werden vom Bundesrat Ende September bekanntgegeben.
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