Kiffen via Apotheke? Die Apotheker sind skeptisch

Im Rahmen eines Pilotprojekts will die Stadt Bern über die Apotheken Cannabis abgeben. 15 Firmen beteiligen sich, die Mehrheit schüttelt den Kopf.

, 29. August 2016 um 09:02
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Bei einem grossen Test sollen Apotheker in der Stadt Bern rund 1'000 ausgewählten Kiffern Cannabis abgeben. Die Studie dazu würde von der Universität Bern durchgeführt, unter der Oberleitung von Matthias Egger, dem Direktor des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin. 
Im März veröffentlichte der Gemeinderat (Exekutive) diese Pläne, bei denen diverse Aspekte untersucht würden – etwa die Reduktion der Gesundheitsrisiken durch alternative Konsumformen zu Rauchen, ferner Forschungsfragen zum Konsumverhalten, zur Wirkung von präventiven Interventionen, aber auch zur Qualität des Cannabis im Schwarzmarkt.
Inzwischen gingen die Beteiligten die städtischen Apotheken an, um sie zur Mitwirkung zu gewinnen. Rund 40 Apotheken zeigten ihr Interesse, indem sie sich an einer Versammlung dazu beteiligten. Und die Stadtregierung nun bekanntgab, sind jetzt rund 15 Berner Apotheken bereit, bei diesem Cannabis-Projekt mitzumachen. 
Nur eine Minderheit will also konkret mitmachen. Die Glaubwürdigkeit der Apotheken stünde auf dem Spiel – dies offenbar ein häufiges Argument.
Als nächstes wird bei der kantonalen Ethikkommission ein Gesuch zur Durchführung des Apotheken-Abgabeversuchs eingereicht, danach soll das notwendige Gesuch ans BAG folgen.

Umfrage: Würden Ärzte und Gesundheits-Profis denn Cannabis einsetzen? Antwort: Gewiss – aber. Ein grosser Anteil würde den Patienten Haschisch oder Marihuana abgeben. Doch erst als Plan B.

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