Keine Fusion, aber die Umwandlung in eine AG

2015 lehnte die Bevölkerung die Überführung des Spitals Uster von einem Zweckverband in eine AG ab. Nun wagen die Gemeindevertreter einen zweiten Versuch.

, 14. Mai 2021 um 14:29
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Die Spitäler in Uster und Wetzikon hätten fusioniert werden sollen. Alles war für die Urnenabstimmung im Frühling 2020 parat. Das Corona-Virus machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Die Abstimmung wurde verschoben, und im Dezember das ganze Vorhaben sogar abgeblasen, wie Medinside hier berichtete.
Die Rahmenbedingungen, unter denen die Fusion 2018 in Angriff genommen worden war, hätten sich innert kurzer Zeit markant verändert, hiess es. Die Fortsetzung des Vorhabens sei im wirtschaftlichen, gesundheitspolitischen und gesellschaftlichen Umfeld derart mit Unwägbarkeiten belastet, dass sie «inzwischen stark risikobehaftet» sei. Statt eine Fusion soll es eine Kooperation geben.

Ohne Gegenstimmen grünes Licht

Wie das Spital Uster am Freitag mitteilt, soll wenigstens die Rechtsform angepasst werden. Das Spital Uster soll von einem Zweckverband in eine Aktiengesellschaft mit gemeinnützigem Zweck überführt werden. Die Delegierten der Zweckverbandsgemeinden des Spitals Uster gaben ohne Gegenstimme grünes Licht. Die Volksabstimmung für die Umwandlung in die «Spital Uster AG» ist für Frühjahr oder Sommer 2022 geplant.
Die Delegierten der Zweckverbandsgemeinden sind sich auch heute noch ohne Gegenstimme einig, dass die angestrebte Umwandlung in eine Aktiengesellschaft der einzig gangbare Weg sein wird, um auch zukünftig eine stabile Trägerschaft für das Spital sicher zu stellen und den anspruchsvollen Anforderungen und Rahmenbedingungen gewachsen zu sein.

Keine unbeschränkte Haftung

Durch die Umwandlung in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft haften die Gemeinden als Aktionärinnen zukünftig nur noch mit dem eingesetzten Aktienkapital und nicht mehr wie bis anhin als Zweckverbandsgemeinde unbeschränkt. Dieses Argument spricht für die Delegierten ebenfalls für eine Rechtsformumwandlung.
Nur muss man wissen, dass die Delegierten das nicht erst heute so sehen. Schon 2015 hätte der Zweckverband in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden sollen, was aber von der Bevölkerung an der Urne abgelehnt wurde. 
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