Was sind die Gründe, welche die Spitäler für ihren Meinungswechsel anführen?
- Die «Rahmenbedingungen, unter denen die Fusion 2018 in Angriff genommen worden war, haben sich innert kurzer Zeit markant verändert», schreiben sie.
- Die Fortsetzung des Vorhabens sei im wirtschaftlichen, gesundheitspolitischen und gesellschaftlichen Umfeld derart mit Unwägbarkeiten belastet, dass sie «inzwischen stark risikobehaftet» sei.
- Eine Fusion hätte «den tiefgreifenden Umbau von Prozessen, Infrastruktur und Organisation zur Folge» gehabt, schreiben die Verantwortlichen. In der aktuellen Situation seien diese Aufgaben praktisch nicht zu stemmen.
- Die Zürcher Gesundheitsdirektion hat den Termin für die Einreichung der Bewerbungsunterlagen auf den 1. Juli 2021 vorverlegt. Bis dahin ein Abstimmungsergebnis über die Fusion zu haben, sei «völlig unrealistisch». Es sei deshalb zielführender, wenn sich jedes Spital für die angestrebten Leistungsaufträge separat bewerbe.
- Es sei gegenüber den Mitarbeitenden aller Stufen «kaum mehr zumutbar, den Prozess über ein weiteres Jahr oder noch länger fortzuführen.» Und weiter: «Die Mehrfachbelastung aus der täglichen Arbeit, verschärft durch die Zusatzbelastung aus Covid-19 und aus der fusionsbezogenen Projektarbeit sowie die anhaltende Unklarheit über die Zukunft, droht die physischen und mentalen Ressourcen zu überdehnen.»
«Alleingänge möglich»
Ein jeweiliger Alleingang der beiden Spitäler sei möglich, zeigt man sich in Uster und Wetzikon überzeugt. Der intensive Austausch im Fusionsprozess ermögliche auch ohne Fusion eine engere Zusammenarbeit.