Schweizer nutzen soziale Medien aktiver als Deutsche

Das geht aus einer Analyse hervor. Sie zeigt auch, wie viel Zeit seit der Pandemie mehr vor dem Bildschirm verbracht wurde und welche Auswirkungen das auf die Augen hat.

, 14. April 2021 um 13:15
image
  • digitalisierung
  • coronavirus
  • studie
  • forschung
  • trends
Video-Geschäftsmeeting, digitales Symposium, Oper im Live-Stream, Online-Yogakurs: Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung beschleunigt – wir verbringen Arbeits- und Freizeit vermehrt vor dem Bildschirm.
Im vergangenen Jahr hat die Nutzung von Computern und Mobiltelefonen deutlich zugenommen: Weltweit werden im Schnitt 9 Stunden und 45 Minuten pro Tag vor digitalen Geräten verbracht. Dies geht aus einer Analyse von Lenstore, einem britischen Online-Händler für Kontaktlinsen und Augenpflegeprodukte, hervor. Die Zahlen basieren auf einer Umfrage von «We are Social» und «Hootsuite», die digitale Trends und Social-Media-Entwicklungen auf der ganzen Welt verfolgen. Bei der Umfrage wurden 16- bis 24-Jährige im April 2020 befragt. 

Über Zweidrittel der Jugendlichen sind mehr am Handy

Seit der Pandemie verbringen 76 Prozent der genannten Altersgruppe mehr Zeit am Handy. 45 Prozent sitzen länger am Laptop und 34 Prozent länger vor dem Fernseher. 22 Prozent sind die meiste Zeit am Tablet.
Lenstore hat zudem die Daten von den Ländern mit den höchsten und mit den niedrigsten Bildschirmzeiten zusammengetragen. Am höchsten ist die Bildschirmzeit bei den Filipinos, die seit Ausbruch von Sars-CoV-2 10 Stunden pro Tag vor dem Screen verweilen; seit Januar 2020 ist die Bildschirmzeit um 17 Minuten gestiegen (s. Grafik). 
image
Aus der Grafik geht auch hervor, dass die Japaner mit durchschnittlich 4,30 Stunden Bildschirmzeit pro Tag am wenigsten von ihren Handys abhängig sind, gefolgt von den Niederländern, die 4,45 Stunden am Handy-Bildschirm verbringen. In Deutschland, Dänemark und Frankreich beträgt die durchschnittliche Bildschirmzeit knapp über 5 Stunden.

Deutsche schneiden besser ab als Schweizer

In Europa gilt Dänemark als Land, das am meisten auf das Internet angewiesen ist: Im Schnitt nutzen 98 Prozent der Bevölkerung das Internet. 71 Prozent sind aktive Nutzer von Social Media. Die Schweiz liegt in der Mitte: 96 Prozent der Schweizer nutzen das Internet und 52 Prozent sind auf sozialen Kanälen aktiv. Die Deutschen schneiden etwas besser ab: 93 Prozent von ihnen nutzen das Internet, doch nur 45 Prozent gelten als aktive Social-Media-Nutzer.  
image
Dass sich die vermehrte Nutzung digitaler Geräte nachteilig auf die Augen auswirken kann, ist kein Geheimnis. Das stundenlange Starren auf den Monitor beansprucht das Sehorgan und kann dieses auch schädigen. Folgende Yogaübungen sollen helfen, Ermüdung und Belastung der Augen zu reduzieren: 

Palming

Die Handflächen aneinander reiben, um Wärme zu erzeugen. Dann die Hände für zehn Sekunden auf die Augen legen. 
Mit dieser Übung lässt Spannung, die sich im Augenhintergrund angesammelt hat, langsam nach.  

Schnelles Blinzeln

10 bis 15 Sekunden lang sehr schnell blinzeln, die Augen schliessen und diese dann zur Ruhe kommen lassen.
Diese Übung ist hilfreich, um die Augen von Trockenheit und Überanstrengung zu befreien. 

Augenrollen

Die Augen mehrmals im und gegen den Uhrzeigersinn rollen.
Auf diese Weise werden die Augenmuskeln gestärkt. 
Die Analyse von Lenstore finden Sie hier.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Sätze, die man zu schwerkranken Patienten nicht sagen sollte

«Alles wird gut.» «Kämpfen Sie!» «Was haben die anderen Ärzte gesagt?»: Eine Studie identifiziert Floskeln, die kranke Menschen verunsichern können.

image

Weniger Schlaganfälle dank dem schlauen Auto

Deutsche Wissenschaftler verwandeln das Automobil in ein Diagnose-Vehikel.

image

Palliative Care: Zeigen, was ist

Die Stiftung Palliaviva macht in einem Foto-Projekt die Realität von Palliative Care sichtbar – damit die Öffentlichkeit besser für die Betreuungsarbeit sensibilisiert wird.

image

Roche macht sich bei seltenen Krankheiten rar

Der Basler Pharmakonzern richtet seine Forschung neu aus: Er will sich auf fünf grosse Therapiegebiete konzentrieren.

image

Genolier Innovation Hub: Wo sich medizinische Visionen und klinische Praxis treffen

Der Genolier Innovation Hub wird an diesem Wochenende eröffnet. Der Campus am Genfersee soll weltweit bekannt werden – wegen Firmen, die hier an den Grenzen der Medizin forschen.

image

«Wir sind einzigartig – weil wir eine Lücke füllen»

Die Schweiz hat ein neues Zentrum für Medizinforschung: den Genolier Innovation Hub mit Anna Gräbner als CEO. Hier erklärt sie, wie Spitzen-Medtech und klinische Arbeit am Genfersee aufeinandertreffen.

Vom gleichen Autor

image

«Ich brauchte nach der Pause mindestens drei Jahre»

Daniela Fürer arbeitete rund eineinhalb Jahre als Intensivpflegefachfrau, dann wurde sie Mutter und machte eine lange Pause – bis zum Wiedereinstieg.

image

Quereinstieg Pflege: Hunger auf beruflichen Neubeginn

Der Rucksack von Annette Gallmann und Peter Kienzle ist gefüllt mit allerhand Arbeits- und Lebenserfahrung. Die 47-jährige Gastronomin und der 52-jährige Art Director machen die Ausbildung HF Pflege.

image

Hat das Stethoskop auf Arztfotos seine Berechtigung?

Ärztinnen und Ärzte werden fast immer mit einem Stethoskop um den Hals abgelichtet. Braucht’s das? Und: Ist das medizinische Diagnoseinstrument überhaupt noch zeitgemäss?