Impfstoffe: Dänemark stellt Johnson & Johnson ein

Zu riskant: Die dänische Regierung streicht den ebenso in der Schweiz zugelassenen Corona-Impfstoff. Die EMA empfiehlt das Vakzin weiterhin, trotz der Gefahr von Blutgerinnseln.

, 4. Mai 2021 um 09:34
image
Für die dänische Gesundheitsbehörde kommt der Einsatz des vektorbasierten Impfstoffs Vaxzevria des US-Herstellers Johnson & Johnson nicht mehr in Frage. Der Grund: Die Vorteile der Impfung würden laut der Behörde das Risiko möglicher Nebenwirkungen in Form schwerer Blutgerinnsel nicht ausgleichen, vermeldet der Nachrichtensender Euronews.
Wie Medinside berichtet hat, ist es nach der Impfung mit den vektorbasierten Impfstoffen von Astra Zeneca und Johnson & Johnson in mehreren Ländern vor allem bei jungen Frauen zu Sinusvenenthrombosen (ein Gerinnsel in einem blutableitenden Gefäss im Gehirn) gekommen. Trotzdem werden beide Vakzine weiterhin von der EMA (Europäische Arzneimittel-Agentur) empfohlen. 
Dänemark hat auch den AstraZeneca-Wirkstoff aus dem Impfprogramm gekippt. «Vaxzevria» wird lediglich an Freiwillige verabreicht.

Die Lage in der Schweiz

Die Schweiz hat 5,3 Millionen Astra-Zeneca-Impfdosen bestellt. Zugelassen ist «Vaxzevria» jedoch hierzulande jedoch noch nicht. Weiter erhielt Johnson & Johnson im März für «COVID-19 Vaccine Janssen» für Personen ab 18 Jahren eine befristete Zulassung. Damit ist nebst den mRNA-Impfstoffen von Pfizer/Biontech und Moderna ein weiterer Impfstoff in der Schweiz zugelassen. Das beratende externe Swissmedic Expertengremium HMEC (Human Medicines Expert Committee) hat an einer ausserordentlichen Sitzung den Entscheid gestützt.
Es bleibt abzuwarten, wie es mit den vektorbasierten Impfstoffen in der Schweiz weiter geht. Im Gegensatz zu Astra Zeneca gibt es für den Impfstoff von Johnson & Johnson keinen Vertrag und deshalb auch keine bestellten Impfdosen vom Bund. 
Informationen betreffend den Impfstoff von Johnson & Johnson gibt es hier

Lesen Sie auf Medinside weiter zum Thema:

Bund bewilligt Impfstoff von Johnson & JohnsonDiese Gründe könnten hinter den Thrombosen stecken
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Die Menschen fühlen sich so gesund wie vor Corona

Die Covid-Turbulenzen konnten der gesundheitlichen Selbstsicherheit von Herrn und Frau Schweizer wenig anhaben: Dies besagen neue Daten.

image

Arzneimittelpreise: Einheitlicher Vertriebsanteil ab 2024

Um die Abgabe von preisgünstigeren Arzneimitteln zu fördern, wird neu der Vertriebsanteil angepasst.

image

Studie: Kein Zusammenhang zwischen Covid-Impfung und plötzlichem Tod

Eine Studie widerlegt Befürchtungen, dass es eine Verbindung zwischen Covid-Impfungen und ungeklärten plötzlichen Todesfällen geben könnte.

image

Das Corona-Fazit des Epidemie-Experten

Mehr Daten und weniger Verschwörungstheorien: So die Bilanz des Epidemiologen Marcel Salathé. Er leitete das Covid-19-Forschungsprogramm.

image

Schweiz stellt Weichen für langfristiges Coronavirus-Management

Der Bund stellt seine Antwort auf die langfristigen Herausforderungen von Covid 19 vor.

image

Covid: Weniger Spitalaufenthalte durch Nasenspülung

Eine alte Heilmethode könnte das Risiko einer Sars-Cov-2-Erkrankung senken. Das legen neue Forschungsergebnisse nahe.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.