LUKS: Impfrate beim Pflegepersonal in zwei Jahren verdoppelt

An allen Standorten des Luzerner Kantonsspitals liessen sich dieses Jahr mehr Ärzte und Plegefachleute gegen Grippe impfen.

, 9. Februar 2017 um 09:03
image
  • spital
  • luzerner kantonsspital
  • grippe
Derzeit sind 12 Prozent des Pflegepersonals und 54 Prozent der Ärzte am Luzerner Kantonsspital (LUKS) gegen Grippe geimpft. Letztes Jahr betrugen die Raten noch 10,5 respektive 50 Prozent, wie aus einem Bericht in der «Luzerner Zeitung» hervorgeht.
«Diese Entwicklung ist gut, vor allem im Vergleich zur Saison 2014/15», sagt Marco Rossi der Zeitung; er ist Chefarzt Infektiologie und Spitalhygiene am Kantonsspital. Damals waren nur gerade sechs Prozent des Pflegepersonals geimpft.

So fördert das LUKS die Grippeimpfung 

Man sei aber noch nicht dort, wo man sein wolle, fügt Rossi hinzu. «Das Ziel ist, dass sich Impfwillige nicht mehr rechtfertigen müssen, wenn sie von ihren Impfabsichten erzählen.»
Das Kantonsspital setzt auf Zahlen und Fakten. Es hat vor einem Jahr beschlossen, alle im Spital diagnostizierten Ansteckungen systematisch zu erfassen. «Der Aufwand ist riesig, wir führen viele Laboruntersuchungen durch», sagt Rossi. «Aber es lohnt sich». Die Massnahme fördere zudem das Verständnis für die Grippeimpfung beim Personal.

«Todesfälle-Zahlen für uns nicht nachvollziehbar»

Zudem lasse sich belegen, dass es bei den einzelnen Fällen von spitalerworbener Grippe im Luks bisher zu keinem Todesfall gekommen sei. «Zahlen aus Genf oder Basel, wonach auf die Schweiz hochgerechnet 300 Patienten im Jahr sterben, sind für uns nicht nachvollziehbar.»
Oft verbreiten Angehörige von Patienten die Viren im Spital, wie die systematische Erfassung andeute. Das Spital hat darauf reagiert: Im LUKS besteht Maskentragpflicht für erkältete Besucher, wie dies bereits von anderen Spitälern bekannt ist. 

Impfraten in den Zentralschweizer Spitälern

Zahlen 2017 (2016)
  • Hirslanden-Klinik St. Anna: Ärzte: 90 Prozent (-); Pflegepersonal: 27 Prozent (-).
  • Zuger Kantonsspital: Ärzte: 53 Prozent (39 Prozent); Pflegepersonal: 20 Prozent (15 Prozent)
  • Spital Schwyz: Ärzte 50 Prozent (~ 50 Prozent); Pflegepersonal: unter 10 Prozent (15 Prozent)
  • Kantonsspital Obwalden: keine Zahlen zu den Impfraten, da sich das Personal privat oder im Spital impfen lassen kann
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Auch die Bündner Regierung baut einen Rettungsschirm für Spitäler

Die Überlegung: Die Spitäler verdienen zu wenig. Zugleich sind sie nicht kreditwürdig. Also muss der Kanton einspringen.

image

Stadtspital Zürich legt IT, Beschaffung und Betrieb zusammen

In der Folge gibt es auch zwei neue Mitglieder der Spitalleitung.

image

Psychiatrie-Zentrum Engadin / Südbünden zieht ins Spital Samedan

Die heutigen PDGR-Standorte in Samedan und St. Moritz werden aufgelöst.

image

Spital Samedan prüft Zusammenschluss mit Kantonsspital Graubünden

Die Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin untersucht zwei strategische Wege in eine nachhaltige Zukunft.

image

Kantonsspital Aarau: Mehr Betten im Neubau

Wegen einer «unverändert hohen Patientennachfrage» plant das KSA nun doch mehr Betten.

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.