Im Schnitt verdient eine Pflegefachkraft 86’681 Franken

Pflegefachkräfte verdienen beim Berufseinstieg relativ gut. Doch im Lauf ihres Berufslebens nimmt das Gehalt im Quervergleich weniger stark zu.

, 5. November 2021 um 12:45
image
  • pflege
  • löhne
  • pflegeinitiative
«Die Entlöhnung ist nicht das Problem», sagte Senesuisse-Präsident hier im Interview mit Medinside. Nun sind auch die Tamedia-Blätter der Frage nachgegangen, ob das Pflegepersonal wirklich zu wenig verdiene.
Erstaunlicher Befund: Die Einstiegssaläre in der Pflege sind teilweise höher als auf der Bank.
Im Durchschnitt verdient eine Pflegefachkraft ohne Zusatzfunktion in einem Schweizer Spital 86’681 Franken brutto. Beim Berufseinstieg sind es im Schnitt 76’165 Franken. Diese Zahl ist vor allem auch deshalb bemerkenswert, weil der Median aller Löhne in der Schweiz – immer laut Tamedia – bei 78’456 Franken liegt.

Pflegelöhne sind weniger stark angestiegen

Tamedia stützt sich bei diesen Zahlen auf Angaben des Spitalverbands Hplus. Danach sind die Löhne beim Pflegepersonal in den vergangenen Jahren gestiegen, allerdings weniger stark als die Löhne insgesamt. 2007 lag der mittlere Jahreslohn bei Pflegefachkräften 10 Prozent tiefer.
Interessant ist auch der Quervergleich: So soll der Lohn einer 25-jährigen Pflegefachkraft mit einer tertiären Ausbildung höher liegen als jener von gleichaltrigen Angestellten mit dem gleichen Ausbildungsniveau in anderen Branchen.

Erfahrung wird in der Pflege schlecht belohnt

Wobei jedoch die Löhne bei der Pflege im Laufe des Berufslebens weniger stark ansteigen als im Vergleich zu anderen Branchen. Das könnte mit ein Grund sein für die hohe Ausstiegsquote von Pflegefachleuten. «Der Medianlohn einer 55-jährigen Pflegefachkraft ohne Kaderfunktion liegt demnach deutlich unter dem von Angestellten in der Finanz- oder Informatikbranche», schreiben die Tamedia-Journalisten.
Ähnlich sei die Situation bei Pflegerinnen und Pflegern mit Lehrabschluss: In jungen Jahren ist der Lohn tendenziell höher, später dann tendenziell tiefer. Anders verhält es sich bei den Pflegehilfskräften: Sie starten im Schnitt mit tieferen Löhnen als Ungelernte in anderen Branchen.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Studie: Schweizer Spitex benötigt dringend Handlungsbedarf

Die Spitex-Landschaft braucht mehr Ressourcen, eine bessere Vernetzung – und politische Entscheidungen. Dies geht aus einer neuen Studie der Universität Basel hervor.

image

Tertianum wehrt sich gegen «Bussen-Vorwurf»

Die Tertianum-Heime würden Bewohner unrechtmässig büssen, kritisiert ein Konsumentenmagazin. Tertianum kontert: Es sei eine Gebühr.

image

Bekommen HF-Pflegefachleute einen attraktiven Titel?

Diplomierte Pflegefachleute von einer Höheren Fachschule (HF) dürfen keinen Bachelor- oder Master-Titel tragen. Doch bald könnte das ändern.

image

Der Verein Pflegedurchbruch versucht es nochmals

Um ein Haar hätte sich der Verein Pflegedurchbruch aufgelöst – gescheitert am Ziel, dem Pflegepersonal schneller zu helfen.

image

Pflegehelfer erschleicht sich Jobs mit gefälschtem Diplom

Ein Pflegehelfer aus der Zentralschweiz hat sich selbst ein gefälschtes Diplom ausgestellt und sich damit bei Spitälern beworben. Nun wurde er dafür verurteilt.

image

So viele Pflegefachkräfte werden in der Schweiz gesucht

Die Schweiz zählt immer noch viele offenen Stellen. An der Spitze der gesuchtesten Personen befinden sich nach wie vor Pflegefachkräfte. Danach folgen Elektromonteure.

Vom gleichen Autor

image

Koordinierte Versorgung: «It's the incentive, stupid!»

Der Bundesrat möchte die Koordination in der Versorgung verbessern. Sein Vorschlag verfehlt jedoch das Ziel. Besser ist es, die Datenschätze der Krankenversicherer dafür einzusetzen.

image

Neue VR-Präsidentin bei Zurzach Care

13 Jahre sind genug, wird sich der FDP-Nationalrat Beat Walti gesagt haben. Seine Nachfolgerin als VR-Präsidentin bei Zurzach Care wird seine bisherige Vize Judith Meier.

image

Flury Stiftung beendet das Interregnum

Die Flury Stiftung und das Spital Schiers werden auch nach dem Interregnum nur noch von einer Person geleitet. Sie heisst Oliver Kleinbrod.