High-Tech-Linse: Erfolg für Schweizer Unternehmen in den USA

Die FDA erteilt dem «Triggerfish» die Zulassung für den amerikanischen Markt: Die Kontaktlinse versendet Daten übers Augeninnere direkt an den Arzt.

, 7. März 2016 um 14:40
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Die amerikanische Gesundheitsbehörde hat das «Triggerfish»-System der Lausanner Firma Sensimed bewilligt. Es handelt sich dabei um Einmal-Kontaktlinsen, mit denen sich der Augen-Innendruck der Patienten überwachen lässt – und welche die Daten direkt an den behandelnden Arzt übermitteln.
Erhöhter Augeninnendruck stellt insbesondere beim Glaukom einen wichtigen Risikofaktor dar; die exakte Messung und engmaschige Beobachtung ist insbesondere beim ständigen Versuch, die Krankheit unter Kontrolle zu halten, einen wichtigen Faktor dar.

Linse inklusive Mikro-Antenne

Der «Triggerfish» hat nun einen Sensor, der wiederum in einer Kontaktlinse aus Silikon eingebaut ist und leichte Veränderungen am Augenvolumen registrieren kann. Die Patienten tragen die High-Tech-Linse 24 Stunden lang – und in diesem Zeitraum werden die Daten mit einer Mikro-Antenne, die ebenfalls eingebaut ist, auf ein Empfangsgerät versandt.
Dort werden sie aufgenommen beziehungsweise auf den Computer des behandelnden Arztes weiterübermittelt. 
Mit dem «Triggerfish» lässt sich insbesondere im zeitlichen Ablauf aufzeigen, wann genau der Augendruck steigt.
Entwickelt wurde das device von Sensimed, einem Unternehmen, das 2003 von Absolventen der ETH Lausanne gegründet worden war. Seit 2009 laufen klinische Tests mit dem System, in einigen europäischen Märkten ist es bereits zu haben. 
Es wird geschätzt, dass weltweit rund 70 Millionen an einem Glaukom leiden – und dass etwa 2,5 Prozent aller über Schweizer über 40 davon betroffen sind.
Zur Mitteilung der FDA: «FDA permits marketing of device that senses optimal time to check patient’s eye pressure», März 2016.
In den USA, so die Erklärung im FDA-Entscheid, sind rund 3 Millionen Menschen betroffen.
«Der Triggerfish erlaubt dem behandelnden Arzt eine kontinuierliche Überwachung der Muster des Augeninnendrucks, was auf andere Arten nicht möglich wäre», erklärt der zuständige FDA-Direktor, William Maisel, zur Zulassung in den Vereinigten Staaten. «Diese Information wiederum hilft es, festzulegen, was die kritische Zeit ist, um den Augeninnendruck zu messen.»
In vielen europäischen Ländern – darunter der Schweiz –, aber auch Kanada war die Augendruck-Linse zuvor schon auf dem Markt.

Werbefilm von Sensimed:


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