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Healthcare-IT Schwergewicht

Dedalus HealthCare sieht große Chancen für Wachstum durch eigene und zugekaufte Entwicklungen

, 14. Oktober 2020 um 12:00
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Mit der Übernahme von Agfa HealthCare und DXC Technology Healthcare durch die italienische Dedalus-Gruppe ist ein europäisches Schwergewicht entstanden. Über die Gründe für den Zuschlag und die Chancen des neuen Unternehmens sprachen wir mit Winfried Post, General Manager und Geschäftsführer Dedalus HealthCare D-A-CH.
Herr Post, warum hat am Ende Dedalus den Zuschlag für Agfa HealthCare bekommen?
Winfried Post: Es gab einen präzisen Auswahlprozess, der den sehr großen Interessentenkreis stark reduziert hat. Ein entscheidendes Kriterium war dabei sicher der Kaufpreis, aber auch andere Aspekte wie etwa die Übernahme von kartellrechtlichen und sonstigen Risiken waren prägend. Bei beidem hat sich die Dedalus-Gruppe sehr hervorgetan. Und so haben sich Aufsichtsrat und Vorstand von Agfa-Gevaert schnell für das italienische Unternehmen entschieden.
Der Kaufpreis beträgt 975 Millionen Euro. Welches Volumen steht hinter der Akquisition?
W. Post: Wir bringen insgesamt 1.600 Mitarbeiter und 260 Millionen Euro Jahresumsatz in die neue Dedalus ein, dazu marktführende Lösungen, die dort bisher nicht vorhanden waren. So ist mit der Übernahme das größte Unternehmen der Branche entstanden, das 5.000 Krankenhäuser, 5.000 Labore und unglaublich viele niedergelassene Ärzte in Italien zu seinen Kunden zählt. Dedalus ist nun in über 30 Ländern weltweit vertreten – marktführend in Klinik-IT in Deutschland, Italien und Frankreich. Die neue Dedalus-Gruppe verzeichnet mit mehr als 3.500 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von etwa 470 Millionen Euro in 2019. Durch die kürzliche Acquisition von DXC Technology Healthcare werden diese Zahlen weiter steigen.
Wie bewerten Sie jetzt aus Ihrer Sicht für den D-A-CH-Markt die Entscheidung für Dedalus?
W. Post: Sehr positiv. Wir sehen große Chancen für die Zukunft, weil wir unser Geschäft nahtlos und sogar noch besser weiterführen können. Da Dedalus im D-A-CH-Markt bisher nicht aktiv war, müssen wir keine Lösungen migrieren oder integrieren. Das erleichtert die Sache ungemein.
Die Basis für Wachstum bilden unsere nunmehr 1.200 Entwickler. Sie sorgen maßgeblich dafür, dass wir unser Produktportfolio, das ja heute bereits das breiteste in allen Bereichen ist, weiter komplettieren. Davon werden unsere Kunden massiv profitieren.
Man sieht, dass Sie Ihr Team noch weiter verstärken.
W. Post: Das ist auch notwendig, da sich das Geschäft in diesem Jahr überaus positiv darstellt. Wir suchen beispielsweise weitere Entwickler, um ein künftiges Wachstum wie beschrieben sicherzustellen.
In welchen Bereichen besteht besonderer Bedarf?
W. Post: Eigentlich in allen. Gegenwärtig forcieren wir die Radiologie- und die Kardiologie-IT, da haben wir die Entwicklungskapazität bereits verdreifacht. Interessant sind auch die Themen Medikation, Pflegedokumentation und generelle Prozessunterstützung, in denen wir unsere Kunden bei der Digitalisierung unterstützen werden.
Wie verläuft die Integration von Agfa HealthCare und Dedalus?
W. Post: Da sind wir mitten drin. Seit einiger Zeit schauen wir sehr genau, welche Lösungen in der Gruppe vorhanden sind und welche die Märkte brauchen. Fakt ist, dass wir weiter länderspezifische Lösungen anbieten, die die lokalen Anforderungen wie Leistungsabrechnung und -vergütung berücksichtigen.
Was geschieht mit den bestehenden Produktlinien?
W. Post: ORBIS, DeepUnity, HYDMedia, TIP HCe und Engage Suite bleiben bestehen und werden ergänzt – auch um Komponenten, die es heute bei Dedalus bereits gibt. Ein konkretes Beispiel ist eine integrierte Befundlösung, die wir über Microservices integrieren. Diese Konstellation ermöglicht es uns im Zusammenspiel mit dem großen Entwicklerpool, sehr schnell und eng an den Kundenanforderungen zu agieren.
Bleiben die handelnden Personen im D-A-CH-Markt dieselben?
W. Post: Ja. Sowohl ich als Vorsitzender der Geschäftsführung und als General Manager von D-A-CH, als auch die Geschäftsführer Michael Strüter und Dieter Nels machen genauso weiter wie bisher.
Welche Themen adressieren Sie mittel- und langfristig?
W. Post: Im Fokus stehen sicherlich die klinischen Applikationen in ORBIS. Gerade haben wir die Endoskopie-Lösung mit den hinterlegten Befundungsrichtlinien vollkommen neu aufgesetzt. Hinzu kommt eine neue onkologische Dokumentation, die wir in Richtung eines multidisziplinären Tumorboards, das über die Klinik hinausgeht, ausweiten wollen.
Aktuell erleben Lösungen einen Boom, die wir vor sechs Monaten noch nicht so auf dem Radar hatten. Dazu gehören das Medizincontrolling mit allen MDK-Prozessen sowie das Infektions- und Hygiene-Management mit entsprechenden Dashboards.
Aber auch die Diagnostik kommt nicht zu kurz. In der Radiologie etwa werden wir PACS, Universalarchiv, VNA und Dokumentenmanagementsystem zusammenführen. Die Anwender können dann über einen neuen Universal-Viewer mittels IHE-Profilen auf alle Daten aus allen Quellen zugreifen. Angereichert mit bereits vorhandenen Dedalus-Komponenten verfügen wir dann über eine wirklich starke und überzeugende Gesamtlösung, die ihresgleichen sucht.
Welchen Einfluss hat der Investor Ardian auf die Entwicklung?
W. Post: Ardian ist der größte Anteilseigner bei Dedalus und wird selbstverständlich Einfluss nehmen. Ardian ist aber auch sehr finanzkräftig und hat uns bereits deutlich gemacht, dass auch anorganisches Wachstum angestrebt wird. Damit haben wir die Möglichkeit, wenn wir das wollen und es sinnhaft ist, weitere Unternehmen zu akquirieren.
Wie sieht die Wachstumsstrategie aus?
W. Post: Gerade kürzlich haben wir die Healthcare IT-Sparte von DXC Technology dazu bekommen. In erster Linie wachsen wir aber organisch, und zwar jedes Jahr zwischen sechs und zehn Prozent in den letzten zehn Jahren. Gegenwärtig erleben wir eine richtige Lawine an Auftragseingängen, die es so noch nicht gab. Die Digitalisierung von Gesundheitseinrichtungen hat einen starken Schub bekommen, dessen Ende nicht absehbar ist. Das und unsere Lösungen – zusammen mit zufriedenen Kunden – sind unsere Basis für Wachstum.
Nichtsdestotrotz beobachten wir den Markt mit wachen Augen, machen uns Gedanken und schauen, was wann möglich und sinnvoll ist. Zuerst einmal konzentrieren wir uns auf die aktuelle Integration und das Management der Auswirkungen von COVID-19.
Dann eine abschließende Frage, Herr Post: Wo sehen Sie den Markt und Dedalus in fünf Jahren?
W. Post: Die Reise der Health-IT ist noch lange nicht zu Ende, das zeigen die aktuellen Entwicklungen. Ganz im Gegenteil: das ist alles erst der Anfang - die Digitalisierung beschleunigt sich gerade in einem nie dagewesenen Ausmass. Für die nächsten fünf Jahre sehe ich steigende Budgets in den Krankenhäusern, die in IT investiert werden. Durch technologische Innovationen werden wir Dinge ermöglichen, die man vor zehn Jahren nicht für möglich gehalten hätte. Dedalus wird ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklungen sein. Wir sind Marktführer im Sektor der Klinik-IT in D-A-CH und im niedergelassenen Bereich in Italien. Das Ziel ist es, zum ganz großen Player weltweit zu werden. In fünf Jahren sind wir auf diesem Weg bereits deutlich fortgeschritten. Der Branchen-Trend ist sehr positiv, der Technologie-Trend ist sehr positiv, die Finanzierung der Krankenhäuser, die ja sehr entscheidend für Investments in IT ist, wird gegeben sein. Das ist ein gutes Klima für das klare Commitment von Dedalus und den Anteilseignern, weiterhin organisch und anorganisch wachsen zu wollen.

  •  www.dedalusgroup.ch

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