«Neuer Tarmed setzt Walliser Notfallstruktur aufs Spiel»

Die Sparpläne von Alain Berset gefährden den Hausärztenotfall im Spital Visp (Hanow). Dieser Meinung ist der Staatsrat und die Ärztegesellschaft des Kantons Wallis.

, 27. Juli 2017 um 07:52
image
  • tarmed
  • tarvision
  • wallis
  • spital
  • spital visp
  • hausärzte
Notfallstationen in den Spitälern sollen künftig keine Notfallpauschalen mehr abrechnen dürfen. Diese bleibt Arztpraxen vorbehalten. So sieht es die Tarmed-Anpassung von Gesundheitsminister Alain Berset vor. 
«Dieses Vorhaben stellt eine ernsthafte Gefährdung des Hausärztenotfalls im Spital Visp dar», sagt Monique Lehky Hagen, die Walliser Ärztepräsidentin, dem Nachrichtenportal «1815.ch».

Streichung stellt Überleben infrage

Durch die Streichung der Pauschale würde ihr zufolge der Hausärztenotfall auf einen Schlag einen Drittel seines Umsatzes einbüssen. «Ein Weiterbetrieb wäre unter diesen Umständen undenkbar», so Lehky Hagen.
Der Walliser Staatsrat stimmt ihr zu, wie das Nachrichtenportal weiter berichtet. In einer Stellungnahme zu Bersets Sparplänen pocht die Regierung auf die Gleichbehandlung von städtischen und ländlichen Regionen. Der Staatsrat fordert, «dass der Hausärztenotfall Oberwallis Hanow weiterhin Notfallpauschalen abrechnen kann.»

Regierung will Anpassung

Die Notfallstationen der Spitäler würden laut der Regierung zwar den gleichen Auftrag erfüllen, die Kosten seien deutlich höher. «Deshalb ist es wichtig, dass die Finanzierung von Einrichtungen wie dem Hanow in die Überlegungen zur Anpassung der Tarifstruktur miteinfliessen», so der Walliser Staatsrat weiter.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

So will das Kantonsspital Graubünden Gewaltopfern helfen

Das Kantonsspital Graubünden in Chur betreibt neu die Sprechstunde «Forensic Nursing». Das Angebot ist das erste dieser Art in der Deutschschweiz.

image

Kantonsspital Winterthur lässt Gender-Leitfaden nun doch fallen

Das Kantonsspital Winterthur zieht die gendergerechte Sprachempfehlung zurück. Der Druck ist wohl zu gross geworden.

image

Christian Britschgi wechselt als Chefarzt nach Winterthur

Christian Britschgi leitet künftig die medizinische Onkologie und Hämatologie im Kantonsspital Winterthur.

image

Zwei der grössten Psychiatrie-Kliniken wollen fusionieren

In Bern bahnt sich eine Elefantenhochzeit an: Die zwei eh schon grössten Kliniken wollen sich zu einer vereinigen.

image

Mobbing-Streit in Solothurn droht zu eskalieren

Seit Monaten schwelt bei den Solothurner Spitälern ein Konflikt. Nun erhebt auch der Berufsverband schwere Vorwürfe und droht sogar mit Klage.

image

Barbara Nietlispach wird Chefärztin im Wallis

Die Klinik Frau–Kind des Spitalzentrums Oberwallis (SZO) stellt sich neu auf und geht eine neue Kooperation ein.

Vom gleichen Autor

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.

image

Warum hunderte Pflegekräfte derzeit «Rücktrittsschreiben» verfassen

Eigentlich möchten viele Pflegefachpersonen ihrem Beruf gar nicht den Rücken kehren. Doch das System zwingt sie dazu, wie eine aktuelle Kampagne in den USA exemplarisch zeigt.

image

Ärzte erhalten von Ärzten eine Sonderbehandlung

Ärzte als Patienten kriegen bestimmte Privilegien, die andere Patienten oder Patientinnen nicht erhalten würden. Dies sagt die grosse Mehrheit der in einer Studie befragten Ärzte.