Genfer Unispital HUG ist Roboter-Europameister

Erstmals führte ein Spital in Europa mehr als 2'500 Eingriffe mit einem Da-Vinci-Gerät durch.

, 14. Juni 2017 um 11:33
image
  • hôpitaux universitaires genève
  • genf
  • trends
  • roboter
Die Hôpitaux universitaires Genève haben soeben eine Grenze überschritten: Sie vollbrachten insgesamt 2'500 Operationen mit einem Da-Vinci-Roboter. Damit steht das Genfer Unispital an der Spitze in Europa.
Wie die HUG konkretisieren, fanden 1’185 Roboter-Eingriffe in der Viszeralchirurgie, 1’053 in der Urologie und 276 in der Gynäkologie statt.
Konkret dienen die Da-Vinci-Geräte besonders häufig für Magenbypasse sowie für Operationen der Prostata, der Nieren, des Dickdarms, des Harnleiters, des Rektums, der Leber und des Uterus.

Teuer im Kauf – Sparen durch Effizienz

Erstmals setzten die Genfer im Jahr 2006 ein Da-Vinci-Gerät ein. Wie «Le Temps» meldet, wurde danach noch 2010 ein neues Gerät für 2,1 Millionen Franken angeschafft, und 2015 investierten die HUG knapp 3 Millionen Franken für zwei neue Da Vincis. Die Betriebs- und Unterhaltskosten belaufen sich auf rund 200'000 Franken pro Jahr.
In seiner neuen Mitteilung verweist das Unispital aber auf die höhere Effizienz. Es zitiert eine Studie, laut der sich ein Magenbypass mit einem Da Vinci für durchschnittlich 18'600 Franken durchführen lässt – während derselbe Eingriff in offener Chirurgie 25’500 Franken und mit Laparoskopie 23’900 Franken kosten würde. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

So gross planen Private in Genf einen neuen Spital-Campus

Es ist ein gigantisches Vorhaben von privaten Investoren: Für 750 Millionen Franken wollen sie die Klinik «La Tour» zu einem Gesundheitszentrum ausbauen.

image

Konflikt zwischen Unispital und Personal wegen Long-Covid

Aufgrund von Long-Covid-Symptomen ist es Pflegekräften nicht mehr möglich, zur Arbeit ins Genfer Unispital zurückzukehren. Die Lösung soll nun offenbar die Entlassung sein.

image

Daler Spital schafft sich ersten OP-Roboter an

Das Spital im Kanton Freiburg baut seine technische Infrastruktur aus: Bald soll dort ein Da-Vinci-Roboter wichtige Aufgaben übernehmen.

image

Ist das die Lösung für den Transport von Laborproben?

Bisher scheiterten viele Versuche mit Transportdrohnen. Doch die Laborgruppe Dr. Risch versucht es nun erneut.

image

Deshalb heissen Affenpocken nun Mpox

Das kommt sehr selten vor: Die WHO hat eilig den Namen einer Krankheit geändert. Weil «Affenpocken» zum Schmähwort geworden ist.

image

Das Genfer Unispital will näher zur Bevölkerung

Die Hôpitaux universitaires de Genève setzen sich ein neues Ziel: einen direkten Draht zur Kultur und zu den Leuten.

Vom gleichen Autor

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.

image

Wer will bei den Helios-Kliniken einsteigen?

Der deutsche Healthcare-Konzern Fresenius sucht offenbar Interessenten für den Privatspital-Riesen Helios.

image

Deutschland: Investment-Firmen schlucken hunderte Arztpraxen

Medizin wird zur Spielwiese für internationale Fonds-Gesellschaften. Ärzte fürchten, dass sie zu Zulieferern degradiert werden.