Erstmals künstliche Bauchspeicheldrüse bewilligt

Mehr Unabhängigkeit für Diabetes-Patienten: Das Gerät überwacht den Blutzuckerspiegel stetig und reagiert dann selbstständig.

, 29. September 2016 um 13:44
image
  • trends
  • diabetes
Die amerikanische Aufsichtsbehörde FDA hat gestern erstmals eine sogenannte künstliche Bauchspeicheldrüse für den Kampf gegen Diabetes Typ 1 bewilligt. Das Gerät wurde von Medizinaltechnik-Konzern Medtronic entwickelt. Es überwacht die Glukose-Werte der Patienten und verabreicht, sobald nötig, über eine eingebaute Pumpe die richtige Insulin-Dosis.
Das Plazet der FDA basiert auf einer Studie mit 123 Patienten mit Diabetes Typ 1: Dabei sei es in keinem Fall zu Nebenwirkungen, Ketoazidosen (DKA) oder Hypoglykämie gekommen, teilt die FDA mit.

Sensor, Pumpe, Pflaster, Monitor

Konkret verbindet das Gerät namens MiniMed 670g einen Glukose-Sensor mit einer Insulin-Pumpe, an die wiederum ein Pflaster zur Injektion des Insulins angeschlossen ist. Gesteuert wird das Systemchen von einem Gerät, von dessen Bildschirm der Besitzer auch die notwendigen Daten ablesen kann.
Die Bewilligung in Europa (und der Schweiz) steht noch aus. Laut früheren Mitteilungen von Medtronic ist eine Lancierung in Europa fürs Jahr 2018 vorgesehen.
Zum Communiqué: «FDA approves first automated insulin delivery device for type 1 diabetes»
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

US-Fernsehen rückt Schweizer Neuro-Forschung ins Rampenlicht

Mit Hirn- und Rückenmarkimplantaten verschafft ein Team von EPFL und CHUV Querschnittgelähmten etwas Bewegungsfreiheit und viel Hoffnung: Jocelyne Bloch und Grégoire Courtine erregen damit zunehmend internationales Aufsehen.

image

Lebendige Hautmodelle aus dem 3D-Drucker

Die Empa entwickelt eine 3D-gedruckte Haut aus Fischgelatine: Das Hydrogel eröffnet neue Möglichkeiten für die Erforschung und Behandlung von Hautkrankheiten.

image

Ausgezeichnetes Schweizer Design für Laborgeräte

Drei Laborgeräte, die in der Schweiz gestaltet worden sind, haben die renommierte Design-Auszeichnung «Red Dot Award» 2025 gewonnen.

image

Die Abnehmkarte: Wer stark auf die Spritze setzt – und wer weniger

Medikamente zur Gewichtsreduktion sind in der ganzen Schweiz auf dem Vormarsch – aber nicht überall gleich stark. Im Tessin werden sie viermal eifriger genutzt als im Appenzell.

image

In dieser Halle werden Spitäler designt

Das Spital Bülach, das Spitalzentrum Biel und der Innovation-Hub Genolier sind Kunden des Swiss Center for Design and Health im bernischen Nidau bei Biel.

image

Genf: Milliarden-Campus für das Leben von morgen

In Meyrin bei Genf wird ein ambitioniertes Gesundheitsprojekt aufgegleist: Es soll ein Dutzend Neubauten und 150'000 Quadratmeter Fläche umfassen – und hat einen interessanten Fokus.

Vom gleichen Autor

image

Spital heilt, Oper glänzt – und beide kosten

Wir vergleichen das Kispi Zürich mit dem Opernhaus Zürich. Geht das? Durchaus. Denn beide haben dieselbe Aufgabe: zu funktionieren, wo Wirtschaftlichkeit an Grenzen stösst.

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.