EPD: Ärzte sind am kritischsten

Wie ist die Stimmung unter Fachpersonen aus dem Gesundheitsbereich kurz vor der Einführung des elektronischen Patientendossiers?

, 8. März 2018 um 14:27
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Vor einem Jahr ist das Gesetz zur Einführung des elektronischen Patientendossiers (EPD) in Kraft getreten. In zwei Jahren sind zuerst die Spitäler, in vier Jahren die Pflegeheime verpflichtet, sich dem EPD anzuschliessen. Doch wie ist die derzeitige Stimmung unter Gesundheitsfachpersonen in punkto «alle persönlichen Dokumente rund um die Gesundheit werden elektronisch gesammelt»?
Gemäss der Forschungsarbeit von gfs.bern möchten immer mehr Fachpersonen aus dem Gesundheitsbereich ihren Patienten das EPD empfehlen. Bei der Entscheidung für – Fortschritte bei der Behandlung – oder gegen das Dossier – Angst um die Datensicherheit – spiele vor allem der Sicherheitsaspekt eine Rolle. Eine Mehrheit der befragten Gesundheitsfachpersonen, so die Studie, vertraue grundsätzlich den Stellen, die mit den Patientendaten arbeiteten. Einzig innerhalb der Ärzteschaft wäre man diesbezüglich etwas vorsichtiger.
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Vernetzen sich Gesundheitsfachpersonen?

Der grösste Nutzen des EPDs kann gezogen werden, wenn alle Beteiligten gut unter- und miteinander vernetzt sind. Aus diesem Grund wurden auch alle Gruppen zu ihrer internen und externen Vernetzung befragt. Gesamthaft nimmt die interne Vernetzung, über die vergangenen fünf Jahre hin gesehen, stetig zu. Dies bedeutet, dass immer mehr Dokumente und Informationen elektronisch abgelegt und mit den Arbeitskollegen ausgetauscht werden. Innerhalb der Spitäler funktioniere das am besten, so die Studie von gfs.bern.

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Schwieriger als die interne Vernetzung gestaltet sich die externe. Auch wenn hier die Tendenz steigend ist, so sind die Hürden für den Austausch medizinischer Daten mit Institutionen und Akteuren ausserhalb der eigenen Organisation höher. 
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Seit neun Jahren wird im Rahmen der InfoSocietyDays das eHealth Barometer erstellt. Die Studie misst, wie weit die Entwicklung im Bereich eHealth, vor allem im Bereich des elektronischen Patienmtendossiers, in der Schweiz vorangegangen ist. Dazu werden Jahr für Jahr die wichtigsten Akteure befragt, so dass man anhand der Grafiken sehr gut die aktuelle Stimmung ablesen kann.
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