Ein weiterer Kanton schafft das elektronische Patientendossier

Im Wallis können die Patienten ab September ihre Gesundheitsdaten elektronisch speichern lassen. Für Hausärzte ist die Beteiligung freiwillig.

, 28. August 2015 um 05:00
image
  • wallis
  • e-health
  • patientenakte
  • trends
Der Kanton Wallis ist nach Genf der zweite Kanton, der seinen Bewohnern Zugang zu einem elektronischen Patientendossier ermöglicht. Ab nächster Woche können die Patienten im Kanton Wallis die Eröffnung eines «geteilten Patientendossiers» beantragen.
Dabei entscheiden sie auch, welchen Ärzten und Spitälern sie Zugriff auf ihr Dossier geben möchten: Untersuchungsergebnisse, Medikamenteneinnahme, Austrittsschreiben des Spitals – solche Daten werden auf Infomed versammelt und können von den betreuenden Ärzten, Spitälern und Gesundheitsfachpersonen eingesehen werden. 

Weniger Doppeluntersuchungen

Das elektronische Patientendossiers soll helfen, medizinische Fehler zu minimieren und Doppeluntersuchungen und -verschreibungen auszumerzen.
Um sein elektronisches Dossier zu aktivieren, muss der Patient seine Zustimmung erteilen. Alle Patienten und Gesundheitsfachpersonen erhalten einen persönlichen Code, der ihnen den Zugang zur Plattform ermöglicht.
Derzeit nehmen im Wallis die Ärzte mit eigener Praxis und die Spitäler an Infomed teil. In einem zweiten Schritt sollen andere Gesundheitsakteure integriert werden – etwa Pflegeheime, sozialmedizinische Zentren, Apotheken, Physiotherapeuten oder Laboratorien.

Wer Subventionen erhält, muss mitmachen

Die Beteiligung ist für Ärzte mit eigener Praxis, Apotheken oder Physiotherapeuten etc. freiwillig. Für vom Kanton subventionierten Einrichtungen und Institutionen ist die Teilnahme obligatorisch.
Das Wallis ist der zweite Kanton, der ein elektronisches Patientendossier einführt. Der Bund verlangt von den Kantonen, dass sie ein derartiges Dossier schaffen. Die Startinvestitionen von vier Millionen Franken wurden vollständig vom Kanton Wallis übernommen.


Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Migros kippt Hörgeräte und Brillen aus dem Angebot

Nach nur vier Jahren verkauft die Migros ihre Misenso-Filialen. Hörgeräte und Brillen sind der Migros medizinisch zu spezialisiert.

image

Das «Time Magazine» ehrt noch einen Schweizer

Fidel Strub verlor seine rechte Gesichtshälfte an die Tropenkrankheit Noma. Seit Jahren kämpft er für deren Erforschung.

image

Die Schweiz hat einen weiteren Gesundheits-Hub

Mit an Bord ist auch das Kantonsspital St. Gallen. Entstehen sollen neue Produkte vor allem in den Bereichen Wearables, Gesundheitsmonitoring und Prävention.

image

Schneller gegen Schlaganfall: KSA und ETH entwickeln magnetischen OP-Roboter

Mit der neuen Technologie soll das Eingriffs-Tempo deutlich erhöht werden.

image

Luzern: Ende des Ärzte- und Pflegemangels in Sicht?

Im vergangenen Jahr wurden 10 Prozent mehr Bewilligungen für Gesundheitsberufe erteilt.

image

Erfolg für Jungunternehmen im Biotech- und Medtech-Bereich

Viele Start-Up-Unternehmen hatten letztes Jahr grosse Mühe, Investoren zu finden. Biotech und Medtech gehörten aber zu den Gewinnern.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.