Diese Versicherung belohnt gesündere Lebensweise

Wer im Bio-Laden einkauft oder Jogging-Runden zieht, soll bei Generali in Deutschland ab nächstem Jahr weniger zahlen. Auch in der Schweiz?

, 19. Oktober 2015 um 09:47
image
  • versicherer
  • gesundheitspolitik
Die Generali-Versicherung in Deutschland will im kommenden Jahr mit einem neuen Belohnungssystem für gesunde Lebensweise auf den Markt gehen – ein erster Versuch im Bereich der Versicherungspolicen. Dies berichtet die «Frankfurter Allgemeine Zeitung».
Die neuen Tarife sollen in der Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung angeboten werden, sagte Geschäftsleitungsmitglied Rainer Sommer der FAZ. «Wir wollen ein Produkt in den Markt geben, das den Kunden anregt, gesünder zu leben.»

Gesundheits- und Fitnessdaten als Gegenleistung

Unter anderem gibt es Anreize für eine regelmässige Aktivität im Fitness-Studio oder den Einkauf gesunder Lebensmittel im Bio-Laden. Dafür muss der Kunde aber regelmässig seine Gesundheits- und Fitnessdaten weiterleiten. Vorsorgetermine oder sportliche Aktivitäten sollen in einem Programm erfasst und dokumentiert werden.
Kritiker befürchten bei solchen Tarife den gläsernen Versicherungskunden. Generali Deutschland sieht das allerdings etwas anders: «Der Kunde profitiert, weil er gesünder lebt, wir als Versicherer profitieren, weil wir dem Kunden risikogerechtere Angebote machen können», zitiert die FAZ Rainer Sommer.

Was Generali Schweiz vorhat

Ob dieses Modell auch bald in der Schweiz gilt, wollte Medinside von Generali Schweiz wissen: Man prüfe immer solche Möglichkeiten, heisst es. 
«Aber im Moment ist es kein Thema, Hilfsmittel wie etwa Apps für die Gesundheitsüberwachung einzusetzen», sagte Generali-Mediensprecher Felix Mundwiler gegenüber Medinside. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Viel Zustimmung für Kostenbremse im Gesundheitswesen

Bald kommt eine Initiative vors Volk, welche die Healthcare-Branche massiv betreffen könnte. Sie hat offenbar intakte Chancen.

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

«Das Problem ist die Bürokratie, welche die Kassen selber mitverursachen»

Der Kardiologe Michel Romanens kämpft seit Jahren gegen die WZW-Ermittlungs-Verfahren der Versicherer. Nun erhält er massive Unterstützung durch ein Bundesgerichts-Urteil. Was sind die Folgen?

image

«Es gibt immer noch Unter- und Fehlversorgung»

Zum Tag der seltenen Krankheiten soll auf die über eine halbe Million Betroffenen im Land aufmerksam gemacht werden. Woran fehlt es? Ein Interview mit Christine Guckert von der Kosek.

image

Die Ärzte finden die meisten Krankenkassen-Rückfragen sinnlos

Eine Erhebung des VSAO ging der Frage nach, wie man die Bürokratie bändigen könnte. Ein Ergebnis: Der Fax ist nicht das Problem; die KIS schon eher.

image

Privatspital hätte über Kosten informieren müssen

Das Bundesgericht gab einem Patienten recht: Er schuldet keine Zusatzkosten – weil der Arzt nicht offenlegte, dass die Krankenkasse sein Spital ablehnt.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.