«Das Kostenwachstum ist politisch gewollt»
Santésuisse-Präsident Heinz Brand schreibt in einem Leserbrief, man wolle die Kostenentwicklung in der Physiotherapie nicht «achselzuckend» hinnehmen. Physioswiss-Präsidentin Mirjam Stauffer nimmt Stellung.
, 7. März 2022 um 09:00Frau Stauffer, in 10 Jahren haben sich die Kosten in der Physiotherapie auf 1.3 Milliarden Franken pro Jahr verdoppelt. Was sagen Sie dazu?
Eine Verdoppelung in zehn Jahren… ist das wirklich auf die von Ihnen genannten Gründe zurückzuführen?
Allein im letzten Jahr sind die Kosten – immer laut Santésuisse – um 18 Prozent gestiegen.
Was erwidern Sie jenen, die nun sagen, der Lockdown habe gezeigt, dass es auch ohne Physio geht?
Santésuisse sagt, das Kostenwachstum sei auf Fehlanreize und Fehlentwicklungen zurückzuführen.
Eine Vertreterin von Physio Graubünden schreibt in einem Leserbrief, Physiotherapeuten würden seit 20 Jahren praktisch gleich viel verdienen. Worauf der Santésuisse-Präsident in einer Replik darauf hinweist, dass Physios 2014 eine «namhafte Tariferhöhung» erhielten. Was jetzt?
Santésuisse spricht von einer «namhaften Tariferhöhung».
Wie geht das genau?
Laut Santésuisse kommt seit 2018 aufgrund einer weiteren Tarifänderung immer häufiger die «aufwändige Physiotherapie» zum Zug. Sehen Sie das auch so?
Wie war es denn früher?
Gerne.
Wie soll man in die Physiotherapie investieren?
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