Studie zeigt: Corona-Risiko steigt bei Pollenflug

Fliegen viele Pollen in der Luft, kommt es zu erhöhten Infektionsraten mit SARS-CoV-2. Dies zeigt eine breit angelegte Studie.

, 9. März 2021 um 14:16
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Pollenflug erhöht das Risiko, an Covid-19 zu erkranken. Zu diesem Schluss kommt ein Forschungsteam der Technischen Universität München. Die Wissenschaftler analysierten Daten von 130 Stationen in über 30 Ländern auf fünf verschiedenen Kontinenten – Kriterien wie Besiedelungsdichte und Lockdowns wurden dabei berücksichtigt.
Die Studie zeigt klar: Wenn Pollen fliegen, reagiert die Körperabwehr in abgeschwächter Form auf Viren der Atemwege. Infizierte Zellen produzieren üblicherweise antivirale Interferone, die benachbarte Zellen dazu aufrufen, ihre antivirale Abwehr zu verstärken. 

Allergien spielen keine Rolle

Ist die Pollenkonzentration in der Luft hoch und werden neben Viren auch Pollen eingeatmet, werden weniger Signalproteine produziert, wie die Wissenschaftler in der Studie belegen. Und auch die eigentlich heilsame Entzündungsreaktion werde beeinflusst.

Wenn demnach viele Pollen fliegen, kann die Zahl der Atemwegserkrankungen daher ansteigen – dies gilt laut Studie auch für Covid-19. Dabei spiele es keine Rolle, ob Betroffene an Allergien gegenüber diesen Pollen leiden oder nicht. 

So kann man sich schützen

Was also können Personen, die Risikogruppen angehören, tun, um sich zu schützen? Angehörige von Hochrisikogruppen könnten sich durch das Beobachten von Pollenflugvorhersagen und ein entsprechendes Tragen von Staubfiltermasken schützen, empfehlen die Wissenschaftler.


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