Bund will Antikörper-Mittel möglich machen

Die Roche-Studie über das «Regeneron»-Medikament ging wie ein Lauffeuer durch die Medien. Was macht die Schweiz? Alain Berset schafft Klarheit. Welche Anbieter ist unklar.

, 14. April 2021 um 15:48
image
Eine klinische Studie des Pharmakonzerns Roche hat für mediales Aufsehen gesorgt: Klinische Studien des Pharmakonzern Roche und der amerikanischen Biotechfirma Regeneron zeigen, dass ein Antikörper-Cocktail die Ansteckung mit dem Coronavirus innerhalb einer Familie zu 81 Prozent verhindern kann. Es handelt sich dabei um dasselbe Medikament, das dem Ex-Präsidenten Donald Trump verabreicht wurde. Medinside berichtete hier darüber. 

Das macht die Schweiz

Deutschland hat sich bereits 200'000 Dosen des Regeneron-Medikaments für 400 Millionen Euro gesichert. Bis gestern wusste noch niemand so genau, ob das BAG zugegriffen wird oder nicht: Alain Berset steht betreffend Antikörper-Mittel seit längerem unter scharfer Kritik, wieder eine gute Chance verpasst zu haben. 
Wie der Gesundheitsminister heute an der sehnlich erwarteten Medienkonferenz über neue Lockerungsschritte bekannt gegeben hat, sollen in der Schweiz möglichst bald Monoklonale Antikörper-Kombinationstherapien verfügbar sein. «Der Bund wird die Kosten für diese Behandlungen in einer ersten Phase bis zur Kostenübernahme durch die Krankenversicherer übernehmen». Das wird vermutlich eine teure Angelegenheit; eine Dosis «Regeneron» kostet 2'000 Euro. 

Welcher Hersteller?

Fokussiert der Bund überhaupt auf «Regeneron»? Wie viele Dosen sollen bestellt werden und zu welchem Preis? Wie Mediensprecher Grégoire Gogniat gegenüber Medinside sagt, steht das BAG momentan mit mehreren Anbietern von Covid-Arzneimitteln in Kontakt. Da Verhandlungen am Laufen seien, würden keine Kommentare zum Inhalt dieser Verhandlungen gemacht.

Covid relevante Arzneimittel sollen gestärkt werden

Das EDI soll zudem beauftragt werden, in Zusammenarbeit mit dem WBF und dem EFD vertieft zu prüfen, in welcher Form der Bund die Herstellung und Entwicklung von Covid-19-relevanten Arzneimitteln (inkl. Impfstoffe) in der Schweiz stärken kann. Mit der Änderung des Covid-19-Gesetzes vom 20. März 2021 hat der Bund dazu einen grösseren Spielraum erhalten, ist dem entsprechenden Communiqué zu entnehmen. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

BAB: Natalie Rickli zieht die Reissleine

Die Zürcher Amt für Gesundheit plante, für das Spitex-Pflegepersonal breitgefächert Berufsausübungs-Bewilligungen zu verlangen. Nun ist der Vorgang sistiert.

image

EU gibt Novartis grünes Licht für Kisquali gegen Brustkrebs im Frühstadium

Der Wirkstoff Ribociclib soll insbesondere Patientinnen helfen, bei denen das Risiko besteht, dass sie einen Rückfall erleiden.

image

Atomkraftwerk-Betreiber müssen Jodtabletten zahlen

Der Bundesrat will AKW-Betreiber per Gesetz zur Verteilung von Jodtabletten verpflichten.

image

«Es tobt ein heftiger Konflikt mit den Krankenkassen»

Vor einem Jahr der grosse Physio-Aufstand und die Hoffnung auf bessere Tarife. Und jetzt? Laut den Physiotherapeuten geschah wenig. Die Rede ist gar von Schikanen der Krankenkassen.

image

Antibiotika-Therapie: In Praxen und Kliniken immer noch suboptimal

In Baden-Württemberg erforschte man den Antibiotika-Einsatz in zehn Spitälern. Heraus kam ein halbes Dutzend heikler Punkte.

image

Luzern: Mehr Geld für die ärztliche Weiterbildung

7,65 Millionen Franken sollen zusätzlich in die Weiterbildung von Ärzten in den Spitälern der kantonalen Spitalliste fliessen.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.