Die Santésuisse-Gruppe, der Branchenverband der in der Schweiz tätigen Krankenversicherer, braucht einen neuen Chef für die strategische Führung. Verbandspräsident Heinz Brand tritt im Juni 2022 zurück. Dies geht aus einem Stelleninserat eines Personaldienstleisters für Führungskräfte hervor. Offenbar hat Santésuisse Mühe, selber einen geeigneten Nachfolger als Verwaltungsratspräsidenten zu rekrutieren.
Der ehemalige Bündner Nationalrat hatte 2015 das Santésuisse-Präsidium von Christoffel Brändli übernommen. Zwischen 2011 und bis zu seiner verpassten Wiederwahl im Jahr 2019 sass der Lobbyist und 66-jährige Jurist für die SVP im Nationalrat. Brand erhielt der
«Luzerner Zeitung» zufolge für das Amt eine Entschädigung von rund 120'000 Franken.
Unabhängige Führungspersönlichkeit gesucht
Für die strategische Leitung der Branchenorganisation wird eine Führungspersönlichkeit ab 45 Jahren gesucht, die nebst einem Beziehungsnetz Affinität für die Gesundheitsbranche mitbringe, steht im Jobinserat zu lesen. Alternativ käme eine aktive oder ehemalige Persönlichkeit aus dem Bundesparlament oder Regierungsrat in Frage. Eine Anforderung für das 40-Prozent-Amt ist auch «Unabhängigkeit»: Es dürfen keine bestehenden oder potenziellen Interessensverflechtungen und -konflikte bestehen.
Der Branchenverband Santésuisse mit Sitz in Solothurn vertritt die Interessen der Krankenversicherer gegenüber Behörden, Verhandlungspartnern und der Öffentlichkeit. Zur Gruppe gehören nebst Santésuisse die Tariftochter Tarifsuisse und das Datenunternehmen Sasis sowie der Schweizerische Verband für Gemeinschaftsaufgaben der Krankenversicherer. Insgesamt beschäftigt die Santésuisse-Gruppe rund 200 Mitarbeitende.