Buch-Tipp: Von Möchtegern-Ärzten und Rinderknochen-Chirurgen
Medizin-Juristen erleben viele unglaubliche Geschichten. Ein deutscher Anwalt präsentiert jetzt seine aussergewöhnlichsten Fälle in einem Buch.
, 22. Oktober 2015 um 09:40
- Ein Chirurg setzte unnötig künstliche Hüftgelenke ein, damit er seinen hohen Lebensstandard finanzieren konnte. Er musste hohe Strafen und Schadensersatz zahlen. Heute praktiziere er auf Mallorca als Landarzt.
- Im Buch geht es auch um einen Beamten, der sich als falscher Arzt ausgab. Niemand merkte, dass er nur wenig medizinisches Wissen hatte. Er durfte sogar operieren. Bis er aufflog, weil er seine Brieftasche verloren hatte. Darin kamen die gefälschten Dokumente zum Vorschein.
- Ein anderer Fall handelt von einem Schönheits-Chirurgen, der seine Eingriffe ohne Anästhesisten durchführte. Bei einer OP ging seine Selbstüberschätzung allerdings schief. Die Patientin erlitt auf dem OP-Tisch einen Herzstillstand und starb.
- Ein Dermatologe betraute seine Praxisassistentin mit einer Rotlicht-Bestrahlung. Das Resultat: Sie fügte dem Patienten eine beinahe fatale Verbrennung zu.
- Ein Chefarzt der Neurochirurgie an einer Universitätsklinik entfernte defekte Bandscheiben aus der Halswirbelsäule mit einer speziellen Methode: Als Abstandhalter zwischen den Wirbelkörpern setzte er einen Dübel aus Rinderknochen ein.
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