BAG: Schweizer achten vermehrt auf ihre Gesundheit
Die Schweizer Bevölkerung hat den Tabak- und Alkohlkonsum in den letzten 15 Jahren gedrosselt, ist körperlich aktiver und ernährungsbewusster geworden. Dies betrifft allerdings vor allem wohlhabende und besser gebildete Menschen.
, 16. Februar 2016 um 10:47
Die wichtigsten Resultate
- Alkohol: 4,8 Prozent der Schweizer Bevölkerung haben einen riskanten Alkoholkonsum. Personen mit tieferem Einkommen sind weniger betroffen als Personen mit einem hohen Einkommen (4,3 gegenüber 5,5 Prozent). Insgesamt ist der Alkoholkonsum zurückgegangen, aber die Ungleichheit blieb konstant.
- Tabak: 28,2 Prozent der Schweizer Bevölkerung geben an an zu rauchen. Der Anteil rauchender Personen in der tiefsten Einkommensklasse ist mit 25,4 Prozent am tiefsten. In der höchsten Klasse liegt der Anteil bei 27,3 Prozent. Seit 1997 ist der Anteil der Raucher von 33,6 Prozent gesunken, am stärksten bei den wohlhabenden Personen.
- Körperliche Aktivität: 65,1 Prozent der Schweizer Bevölkerung sind mindestens einmal wöchentlich körperlich aktiv. Es besteht ein starker Zusammenhang zwischen dem Einkommensniveau und körperlicher Aktivität. Der Anteil Aktiver in der tiefsten Klasse beträgt 54,3 Prozent, jener in der höchsten Klasse 75,3 Prozent. Ein grosser Teil der Ungleichheit wird auf Bildungsunterschiede zurückgeführt. Generell ist die Schweizer Bevölkerung in den letzten 15 Jahren aktiver geworden.
- Ernährung: 67,9 Prozent der Schweizer Bevölkerung achten auf die Ernährung. Höher gebildete und wohlhabende Personen tun dies stärker. Auch sind Frauen ernährungsbewusster als Männer. Das Ernährungsbewusstsein ist in den höchsten Einkommensgruppen gestiegen und in den tiefsten gesunken.
- Sprachregionen: In der Deutschschweiz ist die körperliche Aktivität höher und der Anteil Raucher geringer als in der Westschweiz. Der Anteil adipöser Personen und der durchschnittliche BMI sind in der Deutschschweiz höher als in der Westschweiz.
Zur Studie «Gesundheitsverhalten in der Schweiz -sozioökonomische und kulturelle Unterschiede unter der Lupe» - Universität Luzern, Imperial College London
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