Spital hat eine Abteilung für «Gewaltmedizin»

Die neue Anlaufstelle im Kanton Wallis ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Gesundheitsdepartement, dem Spital und der Opferhilfeberatung.

, 7. Juni 2021 um 14:29
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Seit über zehn Jahren gibt es im Universitätsspital Lausanne (CHUV) eine eigene Abteilung für Gewaltmedizin. Seit Montag bietet jetzt auch der Kanton Wallis den Opfern von Gewalttaten fachbezogene und vertrauliche Sprechstunden an, wie das Gesundheitsdepartement mitteilt. 
Die neue Anlaufstelle sei das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur, des Zentralinstituts der Spitäler mit seiner Opferhilfeberatung und der Dienststelle für Sozialwesen durch seine Opferhilfe-Beratungsstelle.

Unterstützung von Rechtsmedizinern

Die Abteilung für Gewaltmedizin  nimmt Jugendliche und Erwachsene ab dem Alter von 16 Jahren auf, die Opfer von körperlicher oder psychischer Gewalt geworden sind. Sei es innerhalb ihrer Partnerschaft, ihrer Familie, an ihrem Arbeits- oder Ausbildungsort oder im öffentlichen Raum.
Nebst aktivem Zuhören und spezialisierten Beratungen führt die Anlaufstelle klinische Untersuchungen durch, verfasst ärztliche Berichte für die Geltendmachung der Ansprüche und verweist die Opfer an die richtigen Stellen. Die Abteilung wird von Rechtsmedizinern unterstützt. 

Abteilung wird vom Kanton finanziert

Die Sprechstunden im hinteren Teil des Spitals von Siders sind für die Betroffenen kostenlos und werden vom Kanton Wallis finanziert. Die Personen werden dabei von einer französisch- oder deutschsprachigen Pflegefachfrau betreut. Anderssprachige Personen können die kostenlose Hilfe eines Übersetzers in Anspruch nehmen, heisst es. 
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