Ärzte haben es mit immer aggressiveren Patienten zu tun

Ob im persönlichen Umgang oder im Internet: Mediziner registrieren ein forscheres Auftreten der Patienten. Dies zeigt eine Umfrage des Ärzte-Netzwerks Esanum.

, 29. März 2016 um 07:40
image
  • praxis
  • ärzte
  • esanum
Nicht nur im täglichen Praxis- und Spitalbetrieb, sondern auch im Internet haben es die Mediziner mit immer aggressiver werdenden Patienten zu tun. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des deutschen Ärzte-Netzwerks Esanum, an der sich 131 Ärztinnen und Ärzte beteiligten. Es handelt sich vor allem um Allgemeinpraktiker, Internisten, Gynäkologen und Chirurgen.
Dies die wichtigsten Ergebnisse:

  • 58 Prozent der befragten Ärzte sind der Meinung, dass Patienten heute aggressiver sind als früher. Bei den Ärztinnen liegt der Anteil sogar bei 65 Prozent.  
  • 45 Prozent der Ärzte wurden von Patienten schon einmal beleidigt, bedroht oder es wurde sogar Gewalt angewendet. In den Spitälern ist der Anteil am höchsten.
  • 44 Prozent der Ärzte wurden schon übers Internet beleidigt oder es wurden Unwahrheiten über sie verbreitet. Bei niedergelassenen Ärzten mit einer Einzelpraxis ist der Anteil am höchsten.  
  • 67 Prozent der Ärzte stellen fest, dass Patienten wegen des Internets kritischer mit Diagnosen umgehen und diese stärker hinterfragen. 
  • 61 Prozent der Ärzte halten die Patienten heute für besser informiert und damit mündiger als vor dem Aufkommen des Internets. 
  • 15 der Patienten können ihre Symptome dank dem Internet besser beschreiben. 

Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image
Gastbeitrag von Anton Widler

Physiotherapie: Eine Aktion gegen den Bewilligungs-Wildwuchs

Bei der Frage, ob bei den Gesundheitsberufen eine Berufsausübungs-Bewilligung nötig ist, gibt es grosse kantonale Abweichungen. Jetzt spielt die Physio-Branchen-Organisation SwissODP nicht mehr mit.

image

«Notfalldienst für pensionierte Ärzte muss abgeschafft werden»

Dem Kanton Schwyz drohen Ärztinnen und Ärzte davonzulaufen – wegen der strengen Pflicht zum Notfalldienst.

image

Hohe Ehre für USZ-Rheumatologen in Deutschland

Oliver Distler holt den Carol-Nachman-Preis. Sein Bruder auch.

image

Ärztemangel: Bern drohen weitere Versorgungsengpässe

Auch Fachgebiete wie die Endokrinologie, Gynäkologie und Rheumatologie sind zunehmend betroffen. Das zeigen aktuelle Zahlen der Ärztegesellschaft des Kantons Bern.

image

Bern: Neuer Chef für Localmed & City Notfall

CMO Michael Hofer wird Vorsitzender der Geschäftsleitung.

image

SAMW: Drei neue Ehrenmitglieder

Der Senat wählte zudem Arnaud Perrier zum neuen Präsidenten der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.