Pflege: Fatales Signal aus den USA

Das Department of Education der Vereinigten Staaten hat den Pflege-Studiengang aus dem Register der «Professional Degrees» gestrichen; diese Liste umfasst jeweils jene Ausbildungen, die über den Bachelor hinausgehen und danach weiterführen. Im Gesundheitswesen umfasst sie sowohl akademische als auch klinische Ausbildungen beziehungsweise Abschlüsse.

Dass 'Nursing' gestrichen wurde, hat primär ökonomische beziehungsweise finanzielle Ursachen. Die Regierung Trump begründet den Schritt offen mit laufenden Sparprogrammen der «Big Beautiful Bill». Denn durch die Streichung gibt es weniger Möglichkeiten, Stipendien oder andere weiterführende Unterstützungzahlungen für solch einen Studiengang zu erlangen; zum Beispiel, wenn ein Abschluss wie Master of Science in Nursing oder auch ein Doktorat in Pflegewissenschaft angestrebt wird.

An der Ausbildung, am Berufsbild und auch am Verhältnis von Ärzteschaft und Pflege ändert sich damit noch nichts. Aber die Abwertung und die neuen finanziellen Hürden – so nun die Befürchtung in der Branche – könnten viele junge Leute grundsätzlich vom Berufsfeld Nursing abhalten; oder sie dabei hemmen, weitere Stufen zu erklimmen.

Dies wiederum hätte in einem zweiten Schritt einen Abbau von höheren Studienangeboten zur Folge.

Als fatales Signal erscheint die Abwertung, weil ausgerechnet die USA lange eine Vorreiterrolle spielten bei der Aufwertung der Pflegeberufe – bei Akademisierung, Professionalisierung und allgemein beim gesellschaftlichen Bedeutungszuwachs. Bereits in den 1960er Jahren begann dort die Verschiebung der Pflegeausbildung von praxisorientierten Spital-Programmen zu Studiengängen an Colleges und Universitäten – mit der schrittweisen Einführung on Bachelor-, Master- und bald auch Promotionsprogrammen in der Pflege.

Auch selbstständige Rollen wie Nurse Practitioners wurden in Amerika früh entwickelt.