Not im Notfallzentrum: Jetzt wollen Zuger Hausärzte helfen

Das Zuger Notfallzentrum ist an seiner Belastungsgrenze. Nach einem Aufruf der Ärztegesellschaft wollen rund 20 Arztpraxen unter die Arme greifen.

, 19. September 2022 um 07:29
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Immer mehr Patienten besuchen das Notfallzentrum des Zuger Kantonsspitals. | Zuger Kantonsspital AG
Im Vergleich zu den letzten Jahren betreut das Notfallzentrum des Kantonsspitals Zug um die 20 Prozent mehr ambulante Patientinnen und Patienten, die auch in den Hausarztpraxen behandelt werden könnten. Damit stösst das Notfallzentrum an seine Belastungsgrenze. Anfang September rief die Ärztegesellschaft des Kantons Zug ihre Mitglieder deshalb via E-Mail auf, dem Notfallzentrum zu helfen: «Das Kantonsspital ist vollkommen am Anschlag mit Notfallpatienten, die eigentlich in die hausärztliche Praxis gehören», wird der Vorstand von der «Luzerner Zeitung» zitiert. Der Notfall suche deshalb dringend Entlastung.
Dieser Aufruf hat offenbar Früchte getragen: Urs Hasse, Präsident der Gesellschaft, sagt gegeüber der Zeitung, dass sich bis dato etwa 20 Hausarztpraxen gemeldet hätten, die bereit seien, Patienten von der Notfallstation zu übernehmen.
Die Hausarztpraxen verteilen sich gemäss Hasse über den gesamten Kanton. Nun will das Kantonsspital Zug in einem nächsten Schritt gemeinsam mit der Ärztegesellschaft des Kantons Zug und den interessierten Arztpraxen klären, wie diese Zusammenarbeit konkret umgesetzt werden soll.

Schweizweites Phänomen

Dass sich Notfallstationen immer mehr um Patienten kümmern müssen, die eigentlich zu einer Hausärztin oder einem Hausarzt gehören, sei ein Phänomen, das in der ganzen Schweiz beobachtet werde. Die Gründe sind zahlreich. So haben einersetis immer weniger Menschen einen Hausarzt; andererseits nimmt die Dichte von Hausarztpraxen immer mehr ab.
Hinzu kommt, dass ausländische Personen, die sich mit dem in der Schweiz gut eingespielten System nicht auskennen, eher Notfallstation aufsuchen, um allfällige gesundheitliche Probleme dort zu behandeln.
Dieses vermehrte Aufsuchen der Notfallstation, ohne dass ein medizinischer Notfall bestehe, belaste die Abläufe innerhalb des Notfalls, so die Zeitung.
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