Patienten sollen Arztrechnung in Echtzeit kontrollieren

Sobald eine Arzt- oder Spitalrechnung eine bestimmte Auffälligkeit aufweist, kontaktiert die Krankenkasse Concordia neu die versicherte Person automatisch.

, 7. November 2022 um 09:41
image
Der Patient oder die Patientin erhält Fragen, die zur Aufklärung und Behebung von Fehlern in der Rechnung beitragen könnten. | Symbolbild Freepik
Der Krankenversicherer Concordia involviert ihre Kundschaft neu in Echtzeit und digital in die Rechnungskontrolle. Denn manche Fehler können einzig die Versicherten selbst aufdecken, wie Concordia mitteilt. Sobald eine Rechnung eine bestimmte Auffälligkeit aufweise, werde die versicherte Person automatisch per SMS oder E-Mail kontaktiert, um im Kundenportal entsprechende Fragen zu beantworten.
Als Beispiel nennt die Krankenkasse die abgegebene Anzahl der Medikamentenpackungen. Mit dem spezifischen Wissen, welches nur die versicherte Person über ihre eigenen Behandlungen habe, helfe sie, Fehler in den Abrechnungen zu entdecken und Kosten zu sparen, steht in der Mitteilung zu lesen.

Soll zu mehr Einsparungen führen

Die neue Zusatzfunktion sei eine «digitale Eigenentwicklung» und Concordia die erste Krankenkasse in der Schweiz, die den Versicherten auf diesem Weg eine aktive Beteiligung an der Rechnungskontrolle ermögliche, teilt die Krankenversicherung weiter mit.
Im Jahr 2021 konnte die Krankenkasse mit Sitz in Luzern und rund 626'000 Grundversicherten durch die Rechnungskontrolle bereits über 350 Millionen Franken für ihre Versicherten einsparen. Dank der neuen Funktion rechnet Concordia mit einer weiteren Steigerung dieses Betrags.
  • versicherer
  • concordia
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Der Fehltritt einer KPT-Firma: Vermittler hinterging Neukunden

Die neue Vermittlungsfirma der KPT-Krankenkasse nutzte unlautere Methoden, um neue Versicherte zu gewinnen.

image

Krankenkassen-Chef: «Ich verdiene fast unverschämt viel»

Die Krankenkasse, die mit den tiefsten Verwaltungskosten brilliert hat – wen wundert’s – auch den bescheidensten Chef.

image

St.Galler-Studie zeigt, wie man mit der richtigen Behandlung Millionen sparen könnte

Die Auswirkungen von unnötigen Behandlungen sind kostspielig. Eine neue Studie zeigt mögliche Einsparnisse anhand von zwei Krankheitsbildern auf.

image

Wann versöhnen sich die beiden Krankenkassenverbände?

Im Schweizer Gesundheitswesen geht kaum mehr etwas vorwärts. Schuld daran sind auch die beiden zerstrittenen Krankenkassenverbände.

image

94 Millionen Franken weniger betragen die Gewinnmargen der Versicherer jährlich

Die neue PWC-Analyse «Das bewegt die Schweizer Krankenversicherer» zeigt sechs Markttrends und die grössten Herausforderungen für 2023 auf.

image

Ärztin soll mehrere hunderttausend Franken zurückzahlen

Eine Psychiaterin hat den Krankenkassen offenbar viel zu hohe Rechnungen gestellt. Nun soll die auf Kinder und Jugendliche spezialisierte Medizinerin zur Kasse gebeten werden.

Vom gleichen Autor

image

Fernüberwachung hat keine Spitaleintritte verhindert

Eine neue Studie zeigt: Das Überwachen von Patienten mit Herzinsuffizienz per Telemonitoring führte weder dazu, dass sie seltener ins Spital mussten, noch verlängerte es ihre Lebensdauer.

image

Ein Warnruf der fünf Universitätsspitäler

Die Universitätsspitäler in der Schweiz sind gemäss eigenen Angaben in ernsthafter finanzieller Gefahr. Die Chefs der fünf Häuser drücken ihre Besorgnis mit Nachdruck und überraschend deutlichen Worten aus.

image

Neuer Chefchirurg für das Neuenburger Spitalnetz

Marc-Olivier Sauvain übernimmt die Leitung der Chirurgie beim Réseau Hospitalier Neuchâtelois.