Gesucht: Fast 15'000 Pflegeprofis, fast 5'000 Ärzte

Keine Branche benötigt so dringend Personal wie das Gesundheitswesen. Allerdings: Die Lage scheint sich etwas zu stabilisieren.

, 3. Januar 2024 um 13:13
letzte Aktualisierung: 6. März 2024 um 06:51
image
Symbolbild: amirreza jamshidbeigi on Unsplash
In der Schweiz sind momentan gut 250'000 Stellen ausgeschrieben, davon 24'400 für Führungskräfte. Das besagt der «Jobradar», den die Arbeitsmarkt-Forschungsfirma x28 quartalsweise veröffentlicht; diese Datensammlung erfasst jeweils alle Online-Stellenanzeigen von Arbeitgebern, Personaldienstleistern und Jobbörsen.
Stichtag des neusten «Jobradar» war Mitte November 2023. Damals wurden 15'790 Angebote aus dem Gesundheitswesen erfasst – womit dies jene Branche war, die am eifrigsten nach Personal suchte. Bloss das Baugewerbe (13'600 Inserate) und der Detailhandel (12'800 Inserate) kamen in ähnliche Sphären.
Unterteilt nach Berufsgruppen erwies sich wiederum die Pflege als ärgster Notfall. Insgesamt 14'676 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden laut dem Jobradar hier gesucht. 6'400 Inserate richteten sich dabei explizit an Pflegefachpersonen – womit dies der am intensivsten gesuchte Beruf der Schweiz war, vor Elektromonteuren und Verkaufsberatern. Hinzu kamen 2'600 Annoncen, die sich an FaGe wandten.
Und mit fast 5'000 Inseraten, in denen nach Ärzten gesucht wurden, zeigt sich der Mediziner-Mangel auch hier.
Immerhin: Zuletzt schien sich die Lage im Pflegebereich wenigstens nicht zu verschärfen. Denn vor zwei Jahren, Anfang 2022, lag die Zahl der gesuchten Pflegefachleute bei 6'700, jene der gesuchten FaGe bei 2'450. Also etwa in der gleichen Grössenordnung.
Die im Jobradar ausgewiesenen offenen Stellen in der Gesundheitsbranche sowie der Stellen nach Berufsgruppen stimmen nicht ganz überein. Dies liegt daran, dass diverse Gesundheitsberufe auch anderswo eingeordnet sind, beispielsweise in der öffentlichen Verwaltung oder bei Medtech.

  • Fachkräftemangel
  • pflege
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

KSSG: Es rumort weiter in der Pflege

Erneut gehen Pflegefachleute an die Öffentlichkeit und berichten von Abgängen. Das Kantonsspital St. Gallen relativiert.

image

Timing und Treffgenauigkeit: Die Kunst der Informationsvermittlung

In einer Zeit, in der die Effizienz und Qualität im Gesundheitswesen mehr denn je von entscheidender Bedeutung sind, kommt der reibungslosen Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren eine zentrale Rolle zu.

image

Pflegeinitiative: Ausbildungsbeiträge ja – aber…

In St. Gallen sollen die Pflegefachleute unter Umständen ihre Unterstützungsgelder wieder zurückzahlen. Und in der Zentralschweiz prüfen die Kantone eine Ausbildungspflicht für Notfall- und Intensivpflege.

image
Gastbeitrag von Stephan Rotthaus

Personal: Die Eigernordwand kommt erst noch

Die Spitäler und Heime stehen vor einer gewaltigen Aufgabe: In der Personaldecke klaffen erste Löcher – und jetzt verstärken sich die Probleme gegenseitig. Was es da braucht, ist Total Recruiting.

image

4-Tage-Woche: Das verraten die ersten Pilotversuche

Erstaunlich: In den Spitälern kommt das Arbeitszeit-Modell teils sehr gut an – und teils nicht so gut.

image

Personalnot zwingt Luzerner Gruppenpraxis zur Schliessung

Die Hausarzt-Kette Sanacare findet kein Personal. Ab morgen ist deshalb für eine Praxis Schluss.

Vom gleichen Autor

image

Studie: Unser Gesundheitswesen ist eine CO2-Schleuder

Der Gesundheitssektor verursacht fast 7 Prozent der Schweizer Treibhausgas-Emissionen. Im internationalen Vergleich steht die hiesige Branche nicht allzu sauber da.

image

FDA bewilligt weiteres Alzheimer-Medikament

Kisunla brachte bei Patienten im Frühstadium offenbar signifikante Verbesserungen. In den USA wird die Behandlung rund 30'000 Franken pro Jahr kosten.

image

Psychiatrie-Zentrum Engadin / Südbünden zieht ins Spital Samedan

Die heutigen PDGR-Standorte in Samedan und St. Moritz werden aufgelöst.