Die Youtube-Videos des Universitätsspitals Zürich (USZ) finden Anklang: Über 600'000 Personen haben sich die Filmchen, die der Ausbildung lokaler Chirurgen dienen, angeschaut.
Mehr noch: Wie eine Online-Umfrage unter über 700 Ärztinnen und Medizinstudenten aus über 100 Ländern gezeigt hat, wird neben dem hohen fachlichen Niveau der Vorträge auch die unkomplizierte und kostenlose Verfügbarkeit der Vorträge geschätzt.
Die Ergebnisse der Umfrage wurden in der chirurgischen Fachzeitschrift
«Annals of Surgery» veröffentlicht.
E-Learning mit 120 Videos
Dieser Erfolg führt jetzt zur Gründung der Online-Plattform «Global School of Surgery». Sie soll ab 2023 einem internationalen Publikum kostenlosen Zugang zum chirurgischen Kurrikulum bieten.
Thematisch wird das
Online-Kurrikulum mit 120 Videos das gesamte Gebiet der Allgemein- und Transplantationschirurgie abdecken. Die Beiträge wurden von chirurgischen Assistenzärztinnen und -Ärzten des USZ vorbereitet und im Rahmen der klinikinternen Fortbildungen präsentiert.
Die Schirmherrschaft für dieses ambitionierte Projekt übernehmen wird die European Surgical Association (ESA), eine der führenden internationalen Gesellschaften für Chirurgie.
Chance für strukturschwache Länder
«Ziel ist es, die Aus- und Weiterbildung junger Chirurgen insbesondere in strukturschwachen Ländern zu verbessern», schreibt das Unispital Zürich in einem
Communiqué.
Dass das Online-Angebot grosse Chancen für Länder und Regionen ohne eigene Ausbildungsinfrastruktur bietet – davon ist Christian A. Gutschow überzeugt. Der Leitende Arzt des USZ, der am Aufbau der Online-Plattform beteiligt ist, schreibt: «Die Global School of Surgery hat das Potenzial, die Qualität der Ausbildung in der Chirurgie weltweit nachhaltig zu verbessern.»
Wissenschaftliche Erkenntnisse in 20 Minuten
Das YouTube-Fortbildungsprogramm dient der lokalen chirurgischen Aus- und Weiterbildung und der Verbesserung der Präsentationskompetenz der Assistenzärzte.
Um eine hohe fachliche und wissenschaftliche Qualität sicherzustellen, werden diese dabei immer von erfahrenen Chirurgen angeleitet.
Den Vortragenden wird im Vorfeld ihres Referats zusätzlich ein Kommunikationstraining angeboten.
Die Referate beleuchten neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zum jeweiligen Thema und folgen einem einheitlichen Konzept:
- 20-minütiger Vortrag in englischer Sprache.
- Mehrere Publikumsfragen während des Vortrags.
- Abschliessende, von einem Experten moderierte Diskussion.