Die fünf Vorschläge der «Handelszeitung»

Schluss mit dem Medikamentensonderfall und vier weitere Vorschläge zur Prämienreduktion.

, 26. September 2023 um 21:52
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Die «Handelszeitung» nennt fünf Vorschläge für tiefere Krankenkassenprämien. Es sind keine revolutionären Gedanken; eher altbekannte Allgemeinplätze. Dennoch können sie nicht genug wiederholt werden. Vielleicht stimmt es ja doch, dass steter Tropfen den Stein höhlt.

1. Schluss mit dem Medikamentensonderfall Schweiz

«Mit gut 8 Milliarden Franken fallen die Medikamentenkosten in der Grundversicherung fast so stark ins Gewicht wie die ambulanten ärztlichen Leistungen – stärker notabene als stationäre Spitalaufenthalte. Trotzdem leistet sich die Schweiz ein aufwändiges eigenes Zulassungssystem sowie nationale Regularien.»

2. Die Kantone sind im Spitalbereich zu entmachten

«Jérôme Cosandey von Avenir Suisse bringt es kurz und knapp auf den Punkt: Die kantonalen Spitallisten sollten abgeschafft werden und durch national gültige Qualitätskriterien ersetzt werden.»

3. Zwangsfusionen für ineffiziente Krankenkassen

«Krankenversicherer, die gemäss Benchmarking zu hohe Verwaltungskosten haben, sind abzumahnen. Wenn sie die Kosten nicht senken können, sind sie zwangsweise zu fusionieren mit Krankenversicherern, die tiefere Verwaltungskosten ausweisen.»

4. Präventionsguthaben statt Vollkasko

«Je teurer die Prämien, desto grösser der Anreiz der Versicherten, für das ausgegebene Geld eine Gegenleistung in Form von medizinischen Leistungen einzufordern. Dieser Teufelskreis ist zu durchbrechen.»

5. Durchsetzen statt dauernd reformieren

Es ist sicherzustellen, dass das Krankenversicherungsgesetz endlich konsequent durchgesetzt wird. Das gelte insbesondere für die Wirtschaftlichkeitsprüfungen von Behandlungen und die Qualitätsanforderungen an die Leistungserbringer.
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