Die Lindenhofgruppe schreibt wieder Gewinn: Knapp 7 Millionen Franken verdiente sie 2024 unter dem Strich. Im Vorjahr verzeichneten die drei Spitäler Engeried, Sonnenhof und Lindenhof zusammen noch einen Verlust in ähnlicher Höhe.
Im Hintergrund steht unter anderem, dass die Lindenhofgruppe auch deutlich mehr Patientinnen und Patienten betreute: 172'000 stationäre Fälle waren es insgesamt, 19'000 mehr als im Vorjahr. Zugelegt haben vor allem die ambulanten Patienten (plus 17'000).
Die Lindenhofgruppe ist das zweitgrösste Spital im Kanton Bern. Sie erhöhte ihren Marktanteil bei den stationären Patienten auf 16,4 Prozent, was wohl vor allem auf Kosten des grössten Berner Spital-Konzerns, der Insel Gruppe, ging.
Allerdings unterscheidet sich der Case-Mix-Index – das heisst die Schwere der behandelten Fälle – der beiden Spitalgruppen massiv: Im Inselspital ist er auf 1,46 gestiegen, die Lindenhofgruppe liegt bei 1,04.
Tiefere Temporär-Kosten
Die Lindenhofgruppe verbesserte letztes Jahr auch ihre Ebitdar-Marge von 4 auf 6,6 Prozent. Der Anteil der Halbprivat- und Privatversicherten ist leicht gesunken und beträgt noch 21,2 Prozent. Im Vorjahr waren es 22,1 Prozent gewesen.
Die Tarifverhandlungen mit den Krankenkassen im Halbprivat- und Privatversicherungsbereich hätten erst spät im Berichtsjahr und mit Preisabschlägen abgeschlossen werden können, teilt die Spitalgruppe dazu mit.
Positiv beurteilt die Leitung der Lindenhofgruppe die Tarifentwicklung im Grundversicherungsbereich: «Mit der Erhöhung um 1,1 Prozent wurde ein Teil der Teuerungsentwicklung kompensiert.»
Die Lindenhofgruppe konnte die Kosten für temporäre Mitarbeitende weiter senken. Insgesamt gab sie für Personallöhne und die Honorare für die Belegärztinnen und Belegärzte 300 Millionenen Franken aus, was einem Anstieg von 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.