Die Luzerner Psychiatrie (Lups) hat Massnahmen beschlossen, um die angespannte Situation in ihren Stationären Diensten zu verbessern. Sie will laut ihrer
Mitteilung die Zweier-Leitung der Psychiatrischen Klinik am Standort Luzern neu besetzen, die Unterstützung für Führungsteams ausbauen, eine neutrale Meldestelle für Mitarbeitende einrichten und mehr Fachkräfte anstellen.
Im September wurde bekannt, dass die Lups ihr Angebot wegen personeller Engpässe
vorübergehend einschränken und vier Betten schliessen musste. Zahlreiche Kündigungen in der Pflege führten zu dieser Schliessung.
In den vergangenen Wochen hätten Fachpersonen der Lups gemeinsam mit der Leitung der Stationären Dienste die angespannte Situation analysiert. Das Resultat: Es gebe keine Hinweise auf personalrechtliche, juristisch oder medizinisch relevante Ereignisse. Doch es hätten mehrere Faktoren unglücklich zusammengewirkt: die Auswirkungen des schweizweiten Mangels an qualifiziertem Fachpersonal, gleichzeitige krankheitsbedingte Ausfälle und eine Zunahme komplexer Krankheitsbilder. «Diese Kombination hat viele Mitarbeitende an die Belastungsgrenze gebracht, insbesondere auch die Klinikleitung.»
Zu spät erkannt
Selbstkritisch stellt die Lups fest, dass sie das daraus entstandene Konfliktpotenzial zu spät erkannt habe. Nun zieht die Lups aber Konsequenzen, inbesondere auch bei der Führung.
Die ärztliche Leiterin der Klinik Luzern gibt ihre Funktion als Leitende Ärztin ab und übernimmt künftig fachärztliche Aufgaben in den Stationären Diensten. Die Leitung Pflege ist bereits wieder neu besetzt. Ab 1. November 2025 übernimmt die langjährige stellvertretende Chefärztin und Leiterin des Konsiliar- und Liaisonpsychiatrischen Dienstes der Lups am Kantonsspital Luzern die ärztliche Leitung der Psychiatrischen Klinik Luzern interimistisch.
«Mit diesen Neubesetzungen von Führungsfunktionen sollen die Voraussetzungen für eine positive Weiterentwicklung und einen erfolgreichen Neustart der Psychiatrischen Klinik Luzern geschaffen werden», heisst es in der Mitteilung.
Mit der neutralen Meldestelle für Mitarbeitende sollen Konfliktsituationen deutlich früher erkannt und in Zukunft vermieden werden.