Nidwalden, Obwalden und Uri wollen ihren kantonsärztlichen Dienst zusammenlegen. Die drei Kantone erklären den Schritt unter anderem mit steigenden Anforderungen im Gesundheitsbereich und bevorstehenden Abgängen von Kantonsärzten.
«Heute weisen die zuständigen Fachpersonen nur begrenzte Kapazitäten auf, um die kantonsärztlichen Aufgaben wahrzunehmen, weil die Funktion im Nebenamt ausgeübt wird»,
so die Erklärung: «Dies wirkt sich zusehends nachteilig auf Verfügbarkeit, Kontinuität und Professionalität aus.»
Zwei 50%-Stellen
Zudem berge die Leitung einer Arztpraxis und die gleichzeitige Verantwortung für kantonsärztliche Aufgaben die Gefahr von Rollenkonflikten. «Auch sind Nachfolgeregelungen zunehmend herausfordernd, da es immer schwieriger wird, qualifizierte Fachkräfte für nebenamtliche Tätigkeiten zu gewinnen.»
Die gemeinsame Stelle wird nun beim Kanton Nidwalden angesiedelt. Sie soll bereits im Juli ihren Betrieb aufnehmen und wird mit zwei Ärztinnen oder Ärzten besetzt, die sich zu Beginn ein 100-Prozent-Pensum teilen
Im Hintergrund steht auch, dass Nidwalden, Obwalden und Uri bereits vergleichbare Erfahrungen mit einer gemeinsamen Kantonsapothekerin haben. «Dieses Beispiel zeigt, dass Synergien auch kantonsübergreifend funktionieren und gleichzeitig die Effizienz ohne Leistungseinbusse gesteigert werden kann», sagt Christian Arnold, der Vorsteher der Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion des Kantons Uri.