Unispital Genf startet Referenzzentrum für medizinische KI

Die Genfer Universitätsspital HUG, der Kanton Genf und das Wyss Center errichten ein Zentrum zur Erforschung der künstlichen Intelligenz für Gesundheit, Prävention und Neuromodulation.

, 14. Februar 2025 um 23:00
image
Der Campus Biotech wird den neuen Schwerpunkt für KI im Gesundheitswesen beherbergen | Bild: Universitätsspital Genf (HUG)
Das Universitätsspital Genf (HUG), das Gesundheits- und Mobilitätsdepartement des Kantons Genf und das Wyss Center for Bio and Neuroengineering haben sich zusammengeschlossen, um ein Referenzzentrum für künstliche Intelligenz (KI) in den Bereichen Gesundheit, Pflege und Neuromodulation zu schaffen. Das Zentrum wird auf dem Campus Biotech angesiedelt und soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 eröffnet werden.
Dieses Projekt zielt darauf ab, «die Behandlung und Prävention neurologischer und psychiatrischer Störungen zu verbessern» und zugleich «die Synergien mit der Forschung zu stärken», teilen die Partner mit.
Das neue Zentrum entsteht auf einer Fläche von 1'000 Quadratmetern am Eingang des Genfer Biotech-Campus und wird medizinische und technologische Kompetenzen in Zusammenarbeit mit dem Innovationszentrum des HUG vereinen.

Zeitplan des Projekts

  • 2025-2027: Pilotphase und schrittweise Einführung
  • Zweite Hälfte 2025: Einweihung.
  • 2028: Übergang zu einem Zentrum, das ausschliesslich den Patienten und den klinischen Aktivitäten des HUG gewidmet ist, in Synergie mit der Forschung.
Das Projekt wird von drei Parteien gleichmässig finanziert: In der Pilotphase, die von 2025 bis 2027 dauert, investieren die HUG, der Kanton Genf und das Wyss Center jeweils 900'000 Franken.

Die vier Kernaufgaben

  • Zugang zu medizinischer Versorgung und Innovationen: Konsultationen, medizinische Untersuchungen und Zugang zu den neuesten diagnostischen und therapeutischen Strategien. Die Patienten können an klinischen Studien teilnehmen.
  • Forschung und Innovation im Bereich Neuromodulation: Entwicklung von KI-gestützten Technologien und Unterstützung innovativer Start-ups.
  • Integration von KI in die medizinische Praxis: Optimierung von Verwaltungsaufgaben und Entwicklung von Instrumenten für die Prävention und die psychische Gesundheit.
  • Ausbildung und Reflexion über die Herausforderungen der KI: Sensibilisierung für die ethischen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen, die mit ihrem Einsatz in der Medizin verbunden sind.
image
De gauche à droite: Antoine Geissbuhler (doyen de la Faculté de médecine de l'UNIGE), Pierre Maudet (Conseiller d'Etat), Caroline Kant (fondatrice et CEO de la Fondation EspeRare), Robert Mardini (CEO des HUG), Roma Zaborowska-Vuarier (Wyss Center), Panteleimon Giannakopoulos (psychiatre aux HUG) et Erwin Böttinger (CEO de Wyss Center)

Wyss Center als Schlüsselakteur für medizinische Innovation

Das 2014 gegründete Wyss Center for Bio and Neuroengineering ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die sich auf neurologische Störungen und geistige Gesundheit spezialisiert hat. Es entwickelt Neurotechnologien, die darauf abzielen, bestimmte neuronale Funktionen wiederherzustellen und präzise Therapien anzubieten. Zu ihren Fachgebieten gehören Künstliche Intelligenz, Biotechnik und Neuroengineering.


  • digital & ki
  • Neurosciences
  • neurologie
  • HUG
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

KI in der Medizin? Klar, kein Problem.

Dr. KI auf dem Vormarsch: Künstliche Intelligenz wird in der Bevölkerung zunehmend akzeptiert – für Diagnosen, Zweitmeinungen und zur Früherkennung. Dies besagt eine repräsentative Erhebung in Deutschland.

image

KSW plant Einsatz von Secondhand-Lizenzen

Um Kosten zu sparen will das Kantonsspital Winterthur gebrauchte Microsoft-Lizenzen beschaffen.

image

Shape sensing roboter-assistierte Bronchoskopie

Eine aktuelle Studie am Universitätsspital Zürich zeigt: Shape sensing roboter-assistierte Bronchoskopie (ssRAB) mit dem Ion Endoluminalsystem erzielt dreifach höhere Diagnoserate bei kleinsten Lungentumoren als herkömmliche Bronchoskopie-Methoden.

image

KI in der Augenheilkunde: Der neue Kollege, den niemand einarbeitet

Künstliche Intelligenz kann Netzhautbilder zuverlässig analysieren. Trotzdem kommt sie im Praxisalltag selten zum Einsatz, wie eine Befragung im DACH-Raum zeigt.

image

Weniger Notfall, mehr Sicherheit: Telemedizin unterstützt Spitex-Teams im Aargau

In einem Pilotprojekt testen Medgate und zwei Spitex-Organisationen den Einsatz von telemedizinischer Expertise in den Wohnungen der Klienten. Sensorikgeräte liefern dabei entscheidende Daten in Echtzeit.

image

Vom Bestellbüro zum Werttreiber

Interview von Unite mit Christian Offergeld, Strategie- und Managementberater für Spitäler bei Unity Schweiz AG , über die notwendige Transformation und Digitalisierung der Beschaffung in Spitälern

Vom gleichen Autor

image

Reorganisation bei Swiss Medical Network

Genf und das Waadtland werden in der Region «Arc Lémanique» zusammengefasst, geleitet von Stanley Hautdidier. In der Geschäftsleitung kommt es zu mehreren Veränderungen.

image

Ensemble Hospitalier de la Côte: Neue Leiterin Chirurgie

Nach Stationen am CHUV und HUG kehrt Valentine Luzuy-Guarnero zum Waadtländer Gesundheitsnetzwerk EHC zurück.

image

Medizinstudierende wählen nach Fachattraktivität

Nicht Geld oder Lifestyle entscheiden – sondern die Faszination fürs Fach: Eine aktuelle Studie zeigt, dass Medizinstudierende ihre Berufswahl vor allem nach der Attraktivität des Fachgebiets treffen.