Übernahme: Affidea baut Onkologie-Sparte aus

Der internationale Konzern setzt seine Expansion in der Schweiz fort. Er übernimmt ein Diagnostikinstituts mit Standorten in Aarau und in Zollikon.

, 13. Februar 2025 um 10:28
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Bild: PD Affidea
Die Affidea-Gruppe hat das Institut für histologische und zytologische Diagnostik AG in Aarau übernommen und erweitert damit ihr Angebot in der Onkologie. Die Übernahme umfasst zwei Pathologielabore: eines in Aarau und eines in Zollikon; dieses liegt auch in der Nähe des Brust-Zentrums Zürich von Affidea.
Die Neuerwerbung ist Teil einer Serie strategischer Übernahmen, die Affidea seit 2023 vorantreibt. Neben der Expansion in der Westschweiz hat das Unternehmen aus den Niederlanden seine Präsenz in der Deutschschweiz deutlich verstärkt.
Ein Meilenstein war dabei die Mehrheitsübernahme des Brust-Zentrums Zürich und der Plastic Surgery Group, wodurch Affidea zur grössten Gruppe für integrierte Brustmedizin im Kanton wurde. Ende 2023 folgte die Expansion ins Tessin mit der Eröffnung des Affidea Brust-Zentrums Ticino in Lugano.
Affidea unterstreicht mit der neuen Akquisition das Ziel, ein landesweites Netzwerk spezialisierter medizinischer Dienstleistungen aufzubauen. «Mit dem Erwerb eines Diagnosezentrums für Histopathologie, Molekularpathologie und Zytologie ist Affidea Schweiz nun in der Lage, einen vollständig integrierten onkologischen Behandlungspfad anzubieten», schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung.
Das Angebot umfasst die Bereiche Prävention, Früherkennung, Gentests, Diagnose, personalisierte Behandlung und Unterstützung nach der Behandlung.
Durch die neuen Labors lassen sich Diagnose- und Behandlungsprozesse in der Onkologie noch enger verzahnen. Biopsien und zytologische Untersuchungen werden innerhalb von 24 bis 48 Stunden ausgewertet, dringende Fälle erhalten noch am gleichen Tag eine Erstdiagnose. Zudem ermöglichen Genomtests individuelle Prognosen für Brustkrebsbehandlungen.

Affidea in Zahlen

  • Die Affidea-Gruppe betreibt derzeit 362 Zentren in 15 Ländern.
  • Seit 2007 ist das Unternehmen in der Schweiz und betreibt hier 16 multidisziplinäre Zentren, die jährlich über 150'000 Patienten betreuen. Affidea Suisse beschäftigt rund 350 Spezialisten und arbeitet mit über 60 Ärzten zusammen.
  • In der Westschweiz verfügt die Gruppe über 11 Zentren für medizinische Bildgebung in den Kantonen Freiburg, Wallis und Genf, darunter zwei Einrichtungen, die auf die Bildgebung von Frauen spezialisiert sind.
  • Das Unternehmen wurde 1991 unter dem Namen Euromedic gegründet und spezialisierte sich zunächst auf den Bereich der Radiologie. Es wurde 2014 von der Familie Bertarelli erworben und 2022 an die Groupe Bruxelles Lambert (GBL) veräussert. Im Jahr 2021 veranschlagte CEO Giuseppe Recchi den Jahresumsatz auf 650 Millionen Euro.
Charles Niehaus, Executive Director der Affidea Gruppe, betont, dass die Integration der Labors die onkologische Diagnostik stärkt und die Patientenversorgung verbessert. Auch Marc-André Christinat, CEO von Affidea Schweiz, sieht die Akquisition als wichtigen Schritt zur Erweiterung der diagnostischen Möglichkeiten.
Milo Horcic, einer der bisherigen Eigentümer des Instituts, sieht in der Übernahme eine Chance für die Zukunft: «Dieser Schritt sichert die Kontinuität unseres Instituts und bietet neue Entwicklungsmöglichkeiten für unser Team und unsere Kunden.»
  • Onkologie
  • Diagnostik
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