Tertianum kauft eine «ungewöhnliche» Altersresidenz

Das Alters- und Pflegeheim Bodana am Bodensee gehört neu der Tertianum-Gruppe, ohne aber die bewährte Pflegephilosophie aufzugeben.

, 3. Juli 2023 um 12:44
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Das Alters- und Pflegeheim Bodana bietet 50 altersdurchmischte Wohn- und Pflegeplätze an. | zvg
Die Tertianum-Gruppe wird grösser und grösser: Sie übernimmt das Alters- und Pflegeheim Bodana im thurgauischen Salmsach, südlich von Romanshorn.
Das Haus mit den 50 altersdurchmischten Wohn- und Pflegeplätze ist kein gewöhnliches Alters- und Pflegeheim. Aus diesem Grund «verzichtet die Tertianum Gruppe auf die sonst übliche Vollintegration und ermöglicht eine eigenständige Fortführung des bestehenden Betriebs», schreibt die Altersresidenzgruppe in einer Mitteilung.

Bio und Öko

Was ist so ungewöhnlich? Das Haus wird sowohl von pflegebedürftigen Menschen im Pensionsalter als auch von Menschen mit IV-Rente bewohnt. Dabei steht das «Begleiten im Haushalt, in der Arbeit und im Alltag im Vordergrund», schreibt Tertianum. Darüber hinaus werden auch Menschen mit Demenz im Wohn- und Pflegekonzept von Bodana integriert. Zum Konzept zählt auch die Bioküche, Naturkosmetik und ökologisches Reinigen.
Somit will die Tertianum-Gruppe am bestehenden Pflegekonzept und an der Führungsphilosophie nichts verändern. Und es findet ebenfalls kein sonst übliches Re-Branding statt.

Seit 23 Jahren unter gleicher Führung

Verantwortlich für das Pflegekonzept sind Maria Kisters-Wepfer und Beatrice Sollberger Bischof, die das Alters- und Pflegeheim mit Jahrgang 1975 seit dem Jahr 2000 führen. So sagt Maria Kisters-Wepfer im Pressecommuniqué: «Unser Hauptanliegen war, jemanden zu finden, der die Werte des Bodana beibehalten und das Haus im gegebenen Sinn und Geist weiterführen will. Mit der Tertianum Gruppe haben wir ein Unternehmen gefunden, welches diese volle Handlungsfreiheit zulässt.»
Mit dieser jüngsten Übernahme stärkt Tertianum die Marktpräsenz im Thurgau und baut seine Stellung als grösster privater Anbieter mit über 90 Betrieben in der ganzen Schweiz aus. Seit März 2020 gehört sie der europaweit aktiven Schweizer Beteiligungsgesellschaft Capvis AG mit Sitz in Baar.

  • Lesen Sie auch: «Die Tertianum-Gruppe setzt ihren Expansionskurs fort.»

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