Teleroboter gegen Blutgerinsel gewinnt Zürcher Pionierpreis

Eine Medtech-Firma setzte sich gegen Juristen und Bauingenieure durch: Nanoflex Robotics erhalten 100'000 Franken.

, 21. Mai 2025 um 06:47
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Modell eines Mikroroboters in Blutgefässen: Dank sehr flexibler Führungsdrähte (auf dem Bild schwarz) lässt er sich in jede Richtung lenken. | PD
Die Glattbrugger Medtech-Firma Nanoflex Robotics erhält den diesjährigen ZKB Pionierpreis Technopark. Diese mit 100'000 Franken dotierte Auszeichnung erhält das Unternehmen für seine Mikroroboter-Steuerung innerhalb von Blutgefässen. Ihr Telerobotiksystem erleichtere unter anderem die Entfernung von Blutgerinnseln im Hirn bei Schlaganfällen, teilt die Stiftung Technopark Zürich mit.
Konkret nutzt das System, das die Firma entwickelt hat, Magnetfelder, um einen Mikroroboter präzise durch Blutgefässe zu navigieren. Dank sehr flexibler Führungsdrähte lässt sich die Spitze des Geräts ohne grosse Kraft lenken. Die Magnetfeldeinheit des Sysstem ist klein und mobil.

Auch für kleine und ländliche Spitäler

Ausserdem lässt sich das System auch fernsteuern. Das kann besonders für medizinische Notfälle wichtig sein, weil die Spezialisten für den Eingriff nicht unbedingt vor Ort sein müssen. So können lebensrettende Massnahmen schneller und auch in kleineren oder ländlichen Krankenhäusern durchgeführt werden.
Nanoflex Robotics wurde 2021 als ETH-Spin-Off von Matt Curran, Christophe Chautems und Bradley Nelson gegründet. Im Final setzte sich die Medizintechnik gegen zwei andere Branchen durch. Ebenfalls nominiert waren eine Cloud-Plattform für Juristen und ein System zur Überwachung von Bauwerken.
An der Preisverleihung stand ein weiterer Mediziner im Mittelpunkt: Der Neurowissenschaftler Henning Beck sprach über Risikofreude und erklärte dem Publikum, das vorwiegend im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) tätig ist, dass unser Gehirn durch Risikobereitschaft und Innovationsfreude den intelligentesten Algorithmen überlegen bleibe.
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