Eine kürzlich veröffentlichte Studie schätzt, dass in den USA jährlich 795'000 Todesfälle und schwere Schäden durch Fehldiagnosen verursacht werden. Eine konservativere Schätzung geht von 549'000 Fehldiagnosen aus, die zum Tod oder zu bleibenden Schäden führen.
Etwa die Hälfte aller Schäden betrifft 15 Krankheitsbilder, darunter schwere vaskuläre Ereignisse, Infektionen und Krebs. Die fünf wichtigsten dieser Erkrankungen - Schlaganfall, Blutvergiftung, Lungenentzündung, Venenthrombose und Lungenkrebs - machen laut der Studie knapp 40 Prozent der Gesamtschäden aus.
Millionen Spitalentlassungen analysiert
Forscher des Johns Hopkins Armstrong Institute Center for Diagnostic Excellence in Baltimore und der Harvard Medical Institutions' Risk Management Foundation in Boston analysierten unter anderem 21,5 Millionen Spitalentlassungen in den USA.
Um die Belastung des Gesundheitswesens durch Fehldiagnosen zu schätzen, verwendeten sie krankheitsbasierte Schätzungen für häufige Erkrankungen, die, wenn sie übersehen werden, in der Regel schwere Schäden verursachen.
Problem lösbarer als bislang angenommen
Die Autoren der im «BMJ Quality & Safety» veröffentlichten Studie kommen zu dem Schluss, dass die Tatsache, dass 15 Krankheiten etwa die Hälfte aller schweren Schäden verursachen, darauf hindeutet, dass das Problem möglicherweise lösbarer ist als bisher angenommen.