Radiologie-Streik: «Unverhältnismässig und unzulässig»

Am Freiburger Spital streiken Radiologiefachleute für höhere Löhne – der Gesundheitsdirektor zeigt wenig Verständnis.

, 4. Februar 2025 um 07:04
image
Eine Radiologiefachfrau hält ihr Protestplakat hoch. Bild: Screenshot/SRF
In Freiburg haben gestern rund 80 Radiologiefachpersonen ihre Arbeit niedergelegt, um für bessere Löhne und mehr Anerkennung zu kämpfen. Mit Parolen wie «Wir sind wie die Strahlung - unsichtbar» oder «Keine Strahlen ohne uns!» protestierten sie gegen die ausbleibenden Zugeständnisse des Staatsrats. An diesem Dienstag wird entschieden, ob der Streik weitergeht.
Die VPOD fordert seit Jahren eine Lohnerhöhung von mindestens zwei Lohnstufen für das Radiologiefachpersonal. Die Gewerkschaft argumentiert, dass Radiologietechniker nur ein Prozent des medizinischen Personals ausmachen, aber in 82 Prozent aller Notfälle und Intensivbehandlungen eine zentrale Rolle spielen. Trotz steigender Arbeitsbelastung habe der Staatsrat die Bewertungskriterien für ihre Arbeit verschlechtert.
Im Dezember lehnten die Radiologiefachpersonen den Lohnklassenentscheid der Kantonsregierung ab und drohten mit einem Streik. Nachdem Verhandlungen gescheitert waren, machten sie nun ernst.

Unverhältnismässig

Der Freiburger Gesundheitsdirektor Philippe Demierre (SVP) hält den Streik für unverhältnismässig und unzulässig. Gegenüber dem «SRF Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» betonte er, dass Radiologiefachpersonen im Kanton Freiburg besser gestellt seien als in anderen Westschweizer Kantonen.
  • Radiologie
  • arbeitswelt
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Freiburg: In der Radiologie droht Streik

Nach der Ablehnung ihrer Lohnaufwertung durch den Staatsrat haben die Radiologiefachleute im Kanton Freiburg für Anfang Februar 2025 einen Streik angekündigt

image

Auch CHUV-Personal muss mit zunehmender Gewalt fertig werden

Die Angriffe haben im Universitätsspital Lausanne in den letzen zwei Jahren um 24 Prozent zugenommen. Es gibt dort spezielle Sicherheits-Teams.

image

VSAO Basel: Neue App erfasst Arbeitszeit automatisch

Damit sollen Assistenz- und Oberärzte einen besseren Überblick über Weiter- und Fortbildungsstunden sowie Arbeitszeit erhalten.

image

Interprofessionelle Visiten auf dem Prüfstand

Die Visiten werden geschätzt, aber nicht alle Beteiligten sind gleich zufrieden. Vor allem die Pflege bemängelt ihre Einbindung und sichtet Verbesserungs-Chancen. Dies zeigt eine Umfrage in Schweizer Spitälern.

image

Gemeinsam erfolgreich: Medinside wächst um über 70 Prozent

In eigener Sache: Medinside erlebte 2024 als Jahr des Wachstums und Erfolgs. Mit Ihrer Unterstützung bauten wir unsere Position als führende Plattform für Gesundheitsprofis weiter aus.

image

Neues Netzwerk für Care-Gastronomie im Aargau

Spitäler, Kliniken und Heime stehen bei der Verpflegung vor denselben Herausforderungen. Das «Care Food Network Aargau» will gemeinsame Lösungen suchen.

Vom gleichen Autor

image

Spital Emmental erweitert Palliativangebot

Petra Mair übernimmt die Leitung am Standort Langnau. Zuletzt leitete sie die Palliativstation am Spital Thun.

image

Hirslanden: Lungenzentrum bekommt Verstärkung

Maurice Roeder, ehemals an der Klinik für Pneumologie des Universitätsspitals Zürich tätig, ist Teilhaber ins Zentrum eingetreten.

image

Pflegeinitiative: Zürich stellt 100 Millionen für die Ausbildung bereit

Die Kantonsregierung will Studierende mit 500 bis 700 Franken pro Monat unterstützen – sowie Institutionen mit 250 Franken pro Ausbildungswoche.