Spital Wetzikon: Schlagabtausch mit der Steiner AG

Alle Rechnungen seien bezahlt worden – vielmehr komme das Generalunternehmen seinen Verpflichtungen nicht nach, so die GZO-Leitung.

, 14. Mai 2024 um 10:54
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Stillstand auf der Baustelle des Spitals Wetzikon. Bild: Medinside
«Das Spital Wetzikon zahlt Rechnungen für seinen Neubau nicht mehr»: Solche Aussagen gingen vergangene Woche durch die Medien. Der Generalunternehmer Steiner AG, verantwortlich für den Neu- und Erweiterungsbau am GZO Spital Wetzikon, hatte sich damit an die Öffentlichkeit gewandt – und den Auftraggeber vor den Kopf gestossen.
Nun bat die Spitalleitung der GZO zur Medienkonferenz und stellte klar: «Wir haben alle gerechtfertigten Rechnungen bis Mitte April fristgerecht bezahlt». Vielmehr sei die Steiner AG seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen.
Das GZO-Spital weist die gemachten Unterstellungen «in aller Form zurück».
Das Generalunternehmen Steiner AG hat den Vertrag mit dem Spital Wetzikon gekündigt, wie letzte Woche bekannt wurde. Seither sind die Arbeiten am Neu- und Erweiterungsbau des Spitals, die erst zu 70 Prozent realisiert sind, eingestellt.
  • Die Kündigung sei bereits vor der Nachlassstungung des GZO erfolgt und habe damit keinen Zusammenhang.
  • Das Spital sei nach wie vor liquide, heisst es von der Spitalleitung.
Richtig sei, dass die Steiner AG mit ihren Arbeiten rund 16 Monate im Verzug sei. Zudem habe das Generalunternehmen im Januar 2024 plötzlich eine Vergütung von 340 Millionen Franken statt der vereinbarten 225 Millionen gefordert. Vertraglich festgelegte Reportings habe Steiner – trotz mehrfacher Aufforderung – nicht vorgelegt. «Es fehlte an Transparenz, für was das Geld verwendet wurde», so Martin Thiessen, Leiter Bauprojektmanagement des GZO.
Bislang seien 90 Millionen Franken an Steiner bezahlt worden, 3,9 Millionen wurden allerdings zurückgehalten – «weil seitens der GZO Gegenforderungen bestehen», erklärt Hansjörg Herren, CEO a.i.
So hätten sich verschiedene Planer und Unternehmer bei der GZO beschwert, dass Steiner ihre Rechnungen nicht bezahle. Vor allem aber habe man vergeblich auf einen neuen Zahlungsplan nach dem massiven Verzug gewartet – dieser sei nie eingetroffen. Weshalb das Spital berechtigt sei, Zahlungen zurückzuhalten.
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