Spital Emmental kehrt in die Gewinnzone zurück

Mit über 11'000 stationären Behandlungen, einer verbesserten Marge und klarer strategischer Ausrichtung blickt das Spital Emmental auf ein erfolgreiches Jahr zurück.

, 22. April 2025 um 06:27
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Das Spital Emmental verlagerte die Operationstätigkeit von Langnau nach Burgdorf. Bild: PD
Mehr stationäre Patientinnen und Patienten, ein Anstieg bei den ambulanten Behandlungen, ein höherer Betriebsertrag, eine verbesserte EBITDA-Marge – und anstelle eines Verlusts ein Gewinn: Kein Wunder, spricht das Spital Emmental von einem «guten Ergebnis».
Hohe Sanierungskosten am Standort Langnau und die Forderung nach Mindestfallzahlen führten zu einer Verlagerung der Operationstätigkeiten von Langnau nach Burgdorf.
«Diese Zusammenführung des Operationsbetriebs erlaubt es der Spital Emmental AG, langfristig die vorgegebenen Mindestfallzahlen zu erreichen und so die Leistungsaufträge in den betroffenen Gebieten zu sichern», schreibt Verwaltungsratspräsident Bernhard Antener im Geschäftsbericht 2024.
Somit werde der Schwerpunkt am Standort Langnau künftig auf der Inneren Medizin liegen. Das entspreche dem zukünftigen Bedarf der Bevölkerung. Unverändert bleiben die stationäre Psychiatrie, der 7/24-Notfall sowie der Rettungsdienst und sämtliche radiologischen Untersuchungsmöglichkeiten.
Geschäftsbericht 2024 des Spitals Emmental
Bernhard Antener - der Fürsprecher sass 16 Jahre für die SP im Grossen Rat des Kantons Bern - nennt als zweite wichtige Veränderung den vertieften Austausch zwischen der Spital Emmental AG und der Spital Region Oberaargau AG (SRO. Das Ziel sei die Entwicklung einer gemeinsam koordinierten, integrierten Gesundheitsversorgungsregion Emmental-Oberaargau. Zwei erste gemeinschaftliche Projekte wurden bereits umgesetzt: das interdisziplinäre Brustzentrum Emmental-Oberaargau in Burgdorf und Langenthal sowie die «Rettungsdienst Emmental-Oberaargau AG».
2024 wurden im Spital Emmental 11 226 Patientinnen und Patienten stationär behandelt – 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr und so viele wie nie zuvor. Der Schweregrad (Casemix-Index) stieg von 0.929 auf 0.945.
Der Betriebsertrag erhöhte sich um 3,2 Prozent auf knapp 223 Millionen Franken. Nach einem Verlust im Vorjahr konnte das Jahr 2024 mit einem Gewinn von 3,6 Millionen Franken abgeschlossen werden. Die EBITDA-Marge verbesserte sich von 3,9 auf 6,6 Prozent.
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