So wollen die UPD Bern die Versorgung stabilisieren

Die Lage im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist auch im Kanton Bern angespannt: Die Universitären Psychiatrischen Dienste haben nun Sofortmassnahmen ergriffen.

, 6. Dezember 2022 um 12:54
image
Die UPD will ihre Kräfte mehr auf die Kinder- und Jugendpsychiatrie konzentrieren. | UPD
Die anhaltend angespannte Lage rund um den schweizweiten Mangel an Fachkräften im Gesundheitsbereich stellt auch die Universitären Psychiatrischen Dienste (UPD) Bern vor Herausforderungen. Das weiterhin stark erhöhte Aufkommen an akuten Patienten insbesondere im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie führt dazu, dass die UPD ihre Leistungserbringung teilweise stark priorisieren müssen.
Dies kann konkret für gewisse eintretende Patientinnen und Patienten heissen, dass sie an eine andere Klinik oder zu einem anderen Grundversorger verwiesen werden, wenn die Platz- und Personalkapazitäten dies erfordern. Besonders im Kinder- und Jugendbereich resultieren daraus derzeit schon lange Wartezeiten mit verzögerter Diagnostik und Behandlung. Ein Problem, das in vielen Kantonen anzutreffen ist.

Koordinationsstelle für die Notaufnahme in Prüfung

Die UPD und die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) des Kantons Bern haben nun bereits Massnahmen besprochen und eingeleitet, um die Versorgungssituation zu verbessern. Die UPD unternimmt alles, um sich um alle Patientinnen und Patienten zu kümmern und um reguläre Arbeitsbedingungen für das stark geforderte Personal zu sichern, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.
Als Sofortmassnahme wurde jetzt die Zusammenarbeit der verschiedenen Kliniken innerhalb der UPD verstärkt. Zudem werde die Schaffung einer zentralen Koordinationsstelle für die Notaufnahme von Akutpatientinnen und –patienten im Psychiatriebereich geprüft. Damit soll die Versorgungsmöglichkeiten für Erwachsene innerhalb der Spitäler effizienter genutzt und eine ausgewogenere Auslastung erzielt werden. Dadurch könne die UPD ihre Kräfte mehr auf die Kinder- und Jugendpsychiatrie konzentrieren.

Arbeitsgruppen sollen Lösungen erarbeiten

Generell erachten die Gesundheitsprofis aus dem Umfeld der Berrner Psychiatrie die Lage bei der Gesundheitsversorgung zwar als angespannt, die Versorgung im Kanton aber als sichergestellt, wie Gespräche an einem Treffen Anfang Dezember gezeigt haben. Die vorhandenen Ressourcen würden optimal und entsprechend der Dringlichkeit eingesetzt, heisst es.
Die Berner Gesundheitsdirektion wird als weitere Massnahme ausserdem Projekte zur stationären und vor allem zur ambulanten Versorgung mit Fokus auf Kinder und Jugendliche sowie alte Menschen unterstützen. Darüber hinaus werden sich die entsprechenden Verbände laut eigenen Angaben in Arbeitsgruppen regelmässig treffen und weitere Lösungsvorschläge erarbeiten.
  • UPD Bern
  • gesundheitsversorgung
  • psychiatrie
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

PDGR: Drei neue Chefärzte und eine Neuausrichtung in der Psychiatrie

Die Psychiatrischen Dienste Graubünden haben ein neues Konzept und besetzen zentrale Leitungspositionen in der Erwachsenenpsychiatrie neu.

image

Spital Wallis: Neuer Chefarzt Psychiatrie

Michele Marchese kommt vom Sanatorium Kilchberg.

image

Marc Kollegger definitiv CEO der PDGR

Der interimistische Leiter setzte sich gegen rund 40 Bewerbungen durch.

image

KJPD St.Gallen: Neue Tagesklinik für Jugendliche

Wegen zunehmenden Bedarfs hat die St. Galler Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Berit Klinik Wattwil eine Tagesklinik eröffnet.

image

Clienia Littenheid: Neue Chefärztin Kinder- und Jugendpsychiatrie

Evelyn Herbrecht kommt von den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel.

image

Wie die BAB-Vorschriften die Versorgung erschweren

Ambulant statt stationär? Was politisch gewollt ist, wird amtlich verhindert – dazu ein neues Beispiel aus dem Aargau.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.